Steile Lernkurve. Bericht einer Vorarbeiterin.

antiker Behördenfinder. Unentschlüsselt.

Heute heiße ich Sie mal in der Tiefebene des Schriftstellerdaseins willkommen. Kennen Sie ja sicher, diesen Spruch von den Mühen der Ebene. Kenn ich, hab ich. Kunst macht wirklich eine Menge Arbeit. Das sieht man dem fertigen Werk nur nicht an. Wenn ich mir hier über die Schulter schauen lasse, dann auch, um das zu zeigen: Welche Arbeit Kunst macht. Und wieviel. Denn von der ersten Idee bis zum glücklichen Ende liegt ein sehr langer Weg…

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Nachricht von Bär

Prof. Bär.

Der Sachverständige in Lebenslagen, Herr Bär, und das Hasenschäflein haben mich gebeten, Ihnen diesen Gruß zu überbringen. Beide schlummern noch, denn im Gegensatz zu Pauli und Mimi sind alle anderen Dachkammerbewohner Langschläfer. Heute gibt es keine Vorstellung, das Ensemble ist auf Tournee, zu einer Lesung im Bürgerhaus Langenhorn. Der Valentinstag ist überhaupt ein besonderer Tag. Ich feiere ihn immer. Schenke mir dann Rosen und ein Fläschlein Blubberwasser, häng alle Spiegel zu, geh nicht ans Telefon und öffne keine Post. Alle wissen das, deswegen ruft auch keiner mehr an. Aber alte Gewohnheiten kann man ja auch mal überdenken, weswegen ich es heute mal so richtig krachen lasse werde. Mit meinen kleinen Freunden aus der Dachkammer. Die haben heut Nacht schon das Singen angefangen…

Die fehlenden Seiten. Nachlieferung.

Hier noch die mails, die ich bisher nicht in die Handlung eingebunden habe. Ich stelle sie jetzt der Vollständigkeit halber schon einmal ein, sie sind sozusagen noch unverarbeitetes Material. Für den weiteren Verlauf der Komödie spielten sie keine große Rolle, lediglich die handelnden Charaktere sind minimal davon beeinflusst. Ich schreibe erstmal in der Handlung weiter und kümmere mich bei den Abschlußarbeiten darum. Das ist meine übliche Arbeitsweise. Ich verlasse nur ungern den Sprachfluß, wenn ich grad so schön drin schwimme. Wenn Sie auf das Lesen diese mails also verzichten wollen, das geht, es hat keine Auswirkung auf das Verständnis der folgenden Szenen. Die Lektüre eignet sich aber durchaus zur Vertiefung von Eindrücken. Wie es Euch gefällt. Ich geh solange Steine kloppen.

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Nächster Akt. Narren ohne Tiefe.

Das Hasenschaf auf dem Bärbauch.

Vorgang geht auf. Ort: Die Dachkammer. Anwesend: Mimi, Prof. Bär, das Hasenschaf. Zeit: Vormittag.

Das Hasenschaf sitzt auf des Bären Schoß, eben hat er noch „HoppeHoppe Reiter“ mit ihm gespielt. Nun schaut es ihn an und es will was wissen. Es will immer was wissen, was alle in der Dachkammer nervt. Alle, außer den Professor. Den nervt das nicht, er liebt es gefragt zu werden, denn er ist von Hause aus ein Erklärbär. Während sich die Poetin in Becksche Textausgaben vertieft, widmet Papa Bär sich mit Hingabe seinem Adoptivkind.   

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Stellenangebot.

Grüne Seife. Doppelpack.

Das Freie virtuelle Dachkammertheater Langenhorn sucht ab sofort einen talentierten und ambitionierten Komödianten mit Verwaltungserfahrung. Besetzt wird  die Rolle des strahlenden Siegers, „Meister Propper, der Alleskönner“, in der Komödie „Grüne Seife“. Erfahrung auf der realpolitischen Bühne erwünscht,  Volksnähe ist von Vorteil, kann aber im Laufe der Produktion erworben werden. Geboten wird neben frenetischem Applaus und steigender Beliebtheit, die unvergleichliche Chance, sich wirksam und tatkräftig bei Wählern auch für höhere Aufgaben zu empfehlen. Bewerbungen richten Sie bitte proaktiv direkt an das Langenhorner Publikum. Pressemitteilung genügt.  

Keiner verlässt die Bühne. Vom Glück, eine Schriftstellerin zu sein.

Rechtzeitig! Nun ist es leider zu spät…

Ich habe Ihnen ja schon davon erzählt, wie das damals war, vor einem Viertel Jahrhundert, als ich begann, Schriftstellerin zu sein. Über das “Warum” habe ich nichts geschrieben. Jetzt ist aber ein guter Zeitpunkt, um darauf zu kommen, was für mich das Wesentliche am Schreiben ist: Freiheit. Selbstbestimmung. Unabhängigkeit. Und die (Eigen-+)Verantwortlichkeit. Sie sind das Schönste an diesem Beruf. Niemand redet einem rein, wenn man es nicht zulässt. Wenn ich mir eine Geschichte, einen Roman, eine Komödie ausdenke, dann bin ich so frei, wie der Mensch es nur sein kann. Ich bin es, die ein Thema aussucht, ich lege die Orte fest, nicht einmal an eine Zeit bin ich gebunden. Und ich bin es auch , die bestimmt, wer mitspielt (und wer nicht). Ich bin es ebenfalls, die die Figuren aussucht, gestaltet, ihre Charaktere und Handlungen fortführt. In welchen Umständen sie leben, wie sie aussehen, ob sie lachen oder weinen, lieben oder hassen, lustige oder traurige Gestalten sind – all das liegt allein in meiner Feder, in meinen Händen, in meiner Verantwortung und ist meiner Phantasie überlassen. Meine Gedanken sind frei und niemand braucht sie erraten. Ich kann sie auf alle mir erdenklichen Arten ausdrücken…

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Der Abschiedsbrief

Bryologie

Die mails der vergangenen Tage muss ich erst noch komödiantisch verarbeiten, aber den Abschiedsbrief, den will ich Ihnen heute, an diesem denkwürdigen Tag, nicht vorenthalten. Er bringt ja eine neue Wendung ins Lustspiel , die für den weiteren Verlauf der Komödie nicht unwichtig ist. # Die “Behörde” werde ich ab jetzt durchnummerieren, die Sachbearbeitung hat gewechselt. Nicht zum letzten Mal, wie ich in meiner Glaskugel gesehen habe…

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Eilmeldung: Bezirksamt-Nord hat fertig.

Mimis Gläserne Kugel zur Vorhersage von Behördenhandeln.

Das glaubt es zumindest. Naja, wir werden sehen. Erst Montag , heute Dienstag – und gleich in der Frühe schon wieder Post. Vom Bezirksamt. Da werd ich mal etwas Tempo rausnehmen müssen. Ich bin ja noch gar nicht dazu gekommen, die letzte Szene zu schreiben, schon steht die nächste an… Vorab mal einen kurzen Auszug, damit Sie wissen: Die Dinge entwickeln sich. Die Behörde ist nicht untätig gewesen in der Zwischenzeit. Hat sich eifrig Mühe gegeben und sich Gedanken gemacht. Hat stilistisch aufgerüstet. Und mir ( in neuer Besetzung ) folgende Zeilen zukommen lassen ( Auszug aus der mail )

“Die Mitwirkung des Bezirksamtes in der „Grüne Seife Komödie“ sehen wir somit als beendet an und wenden unsere Aufmerksamkeit drängenderen Problemen/Aufgaben/Sachverhalten zu.”

Ein fataler Irrtum. Warum? Erzähl ich gleich. Jetzt muss ich mal kurz raus….

Freunde des Theaters

Noch zu retten ?

Bald hebt sich wieder der Vorhang. Huihhhh – da flogen heute aber die mails hin und her. Zuletzt kam dann aus dem Lüfter des PC eine derartig steife Brise, daß Kater Paul sich sofort auf die Heizung legen musste. Fast wär mir der Bildschirm vereist. Die Dachkammerpoetin hat dann zurückgetippt, bis dass die Fingerkuppen qualmten. Jetzt berät sie sich gerade mit Prof. Bär, beide wollen aber noch Wan-Sin, den Drachen der Weißheit, zu den Beratungen hinzuziehen. Der wohnt auch in der Dachkammer. Hat dann wohl in der nächsten Szene seinen ersten Auftritt. Ich trink jetzt erstmal eine Tasse Tee und mach mir ein Gurkensandwich. Und dann mach ich mich an die Arbeit.

Nicht ohne die Neuhinzulesenden im Bezirksamt Nord zu grüßen: Beste Grüße # Mimi, Musik, zwo, drei, vier.