Nur die Wahrheit.


“Unser Krieg: Nur die Wahrheit.” Von Thomas Fischer.

Zitat:

” Erinnern wir uns: Die Geschichte des chirurgisch-präzisen Angriffskriegs der »Koalition der Willigen« auf den Irak wurde, als das Werk vollbracht war, als ein vom Aggressor komplett manipulierter Schein enthüllt: alles Lüge. Im Krieg zählt nicht die Moral, sondern der Sieg, und die Lüge ist selbstverständliche Begleitung und Bedingung der Gewalt. Deshalb ist von der Berichterstattung Distanz zu verlangen, nicht Emotionsanheizung. Es besteht kein Mangel an spontanem Mitleid in der deutschen Bevölkerung, sondern ein Mangel an Zuversicht und Rationalität. »Zeitenwenden« sind, in der Welt »unserer Werte«, zu diskutieren: breit, sachkundig, in Ruhe, ohne Angstschweiß auf der Stirn und Schaum vor dem Mund. Es geht nicht um Performance in olivgrünen, schwarzen und weißen Anzügen, sondern um Tod, Leben, Glück, Angst, Wohlstand, Vertrauen. Die Radikalwende im deutschen Weltgefühl und Geschichtsnarrativ kommt stattdessen daher wie ein Erweckungswunder, das die Deutschen gelegentlich übermannt. Das ist nicht ausgeschlossen, aber besorgniserregend.
Ich muss abschließend zugeben: Dieser Text steht im Verdacht, das Gedankenverbrechen der »Relativierung« zu verwirklichen. Es ist, so meine ich, kein Auftrag der Ehre, für das Vaterland zu sterben. Ich trauere um jeden, dem die Sehnsuchtsstrategen diesen Ehrenkranz aufs Grab werfen. Menschen im Krieg sind Verfügungsmassen fremder Interessen. Das ist nicht Ehre, sondern Elend. “

Ich meine das auch. Und trauere mit Ihnen, Herrn Fischer.
Und nennte man mich deshalb eine “Gedankenverbrecherin”, “dann soll es halt so sein”.
Mich erschüttert die vollständige Abwesenheit dessen, was ich als “Journalismus” begriff. In fast jeder “Bericht”erstattung darauf hinzuweisen, daß die “Berichte” auf nicht zu verifizierende Angaben beruhen und sie trotzdem zur Grundlage für immer weitergehende Forderungen nach Waffenlieferungen und Sanktionen zu machen, das hat für mich rein gar nichts mehr mit Journalismus zu tun.
Ich nenne das Propaganda. Und die ist ganz eindeutig nicht Aufgabe verantwortungsbewusster Journalisten.