Rückblick. Und Gegenwarten. Von der Not der Pflegekräfte, die auch unsere ist.

Auch Pfleger Robbie braucht unsere Hilfe…

Ich lese zur Zeit oft in diesem Tagebuch. Heute früh stieß ich dabei auf meinen Beitrag vom 30. März 2020. Er ist sehr aktuell…

“Unzählige Krankenhäuser sind in diesem Land schon geschlossen worden und man war gerade dabei, die “Landschaft” noch weiter zu zertrümmern, als das Virus kam. Während man die Zahl junger und/oder unterbezahlter Ärzte in den vergangenen Jahrzehnten um 58 % erhöhte, (um für hohe Fallpauschalen auch unnötige Operationen durchführen zu können), senkte man die Zahl der Pflegekräfte im gleichem Zeitraum um 7 %. Nicht ohne sie vorher noch “auszusourcen” und die Gehälter zu drücken. Seither gibt es den schaurigen Begriff der “blutigen Entlassungen”…

Damit die Betten flott wieder freiwerden, für die nächste lukrative OP, schob man die Patienten schnellstmöglich in Reha-Kliniken ab. Die man selbstverständlich gern auch selbst betrieb. Mit noch weniger Personal… Wenn der Herr Finanzminister nun Bonuszahlungen für Angestellte bis zur Höhe von 1500 Euro steuerfrei stellen will, dann ist das keine Wohltat, sondern ein weiterer Schlag ins Gesicht derer, die ungeschützt an Patienten arbeiten müssen. Während Ihrem Arbeitgeber, der nicht ausreichend Vorsorge betrieb, vielfältige, kostspielige “Hilfen” zu Teil werden, dürfen sie weiterhin Sozialabgaben dafür zahlen, dass sie die eigene Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen, für Gehälter, die lächerlich sind und kaum zum Leben reichen. Unter Arbeitsbedingungen, die schon lange nicht mehr hinnehmbar sind. Angesichts dessen, was sie immer (und nicht erst jetzt), für uns alle leisten, für die Risiken, die sie einzugehen gezwungen sind, ist das unerträglich. Und mehr und mehr Bürger empfinden dies auch als Zumutung. Gerade Ältere, im Denken geübte Menschen, mit Lebenserfahrung und gutem Erinnerungsvermögen, wissen, was sie von einem solchen Gebaren zu halten haben. Da ist es kein Wunder, dass man die nur allzugern isolieren möchte, während die anderen, die Jüngeren, schon mal wieder mit ihrer nackten Existenzsicherung beschäftigt werden können. Damit die Dividenden-Euros auch schnell wieder tüchtig rollen. Dann allerdings zu noch mehr Vorzugskonditionen.”

Heute wissen wir, daß die Krankenschwestern- und brüder* nicht einmal die Prämie bekommen haben… Ein Grund mehr, uns jetzt an ihre Seite zu stellen. Sie haben uns darum gebeten. Und wir sollten das tun. Es ist in unser aller Interesse.
Wann? Am Montag, 28 September, zwischen 6 Uhr und 9:30 Uhr vor dem Heidberg Klinikum. Und wenn Sie nur eine halbe Stunde erübrigen können – kommen Sie! Die, die für uns da sind, wenn wir sie brauchen, sollen sehen, dass auch wir für sie da sind, wenn sie uns brauchen…Lassen wir sie nicht allein!

update: Artikel vom 29. April “Todesursache Gewinngier” Ganz gut, sich das Ein oder Andere wieder in Erinnerung zu bringen.