Am Scheideweg.

Ringelblume. Eines von vielen Exemplaren der Botanische Gärten Langenhorn.

Es ist die Aufgabe der Opposition, die Regierung abzuschminken, während die Vorstellung noch läuft.
(Jacques Chirac) 

Moinsen. Wetter wie gestern, 16 Grad.

Für Langenhorner beginnt heute eine bedeutende Woche.
Am Donnerstag tagt die Bezirksversammlung und wenn es nach dem “Herrrschaftswillen” von Grünen/SPD geht, dann soll nun dort Weiteres beschlossen werden, das vor Ort, im Regionalausschuss, wohl nicht mehr so geräuschlos über die Bühne ginge, wie man sich das im Bezirksamt gewünscht hatte, als man im Dezember 2019 in einer Nacht- und Nebelaktion den “Trampelpfad” an der Tarpenbek weiträumig absperrte.
Man bezichtigte damals die Bürger der illegalen Nutzung, behauptete erst Haftungsgründe, später dann “Gefahren für Leib und Leben” – und war am Ende einer langen Auseinandersetzung über die Rechtslage, samt Prüfung durch die Fachbehörde, gezwungen, den Bürgern das Recht auf das Betreten des Weges nicht länger zu verwehren…

In all der Zeit, bis heute, rund eindreiviertel Jahr nach der Sperrung und 9 Monate nach Wiedereröffnung, hielt man im Bezirksamt gleichwohl die Fäden immer fest in der Hand. Und an diese Fäden knüpfte man, mehr und mehr, den Regionalausschuss FOLAG, dessen man sich fortan zu bedienen wusste.
Wie Marionetten spielte man die Mitglieder, für die über lange Zeit Aussage gegen Aussage stand.
Die Deutungshoheit über das Geschehen behielt das Bezirksamt auch dann noch, als es sich mit der eigenen Rechtsauffassung über das Betreten (sic!) der Freien Landschaft auch gegenüber der Fachaufsicht nicht hatte durchsetzen können.
Doch es verstand es ganz vorzüglich, die tatsächlichen Gegebenheiten dem Ausschuss gegenüber auch weiterhin zu verschleiern und von entscheidenden Fragen abzulenken.

Man öffnete den Weg für die Spaziergänger, weil man es musste, brachte aber unverzüglich die Radfahrer in Stellung, denen in rund 150 Meter Entfernung die gut ausgebaute Route 12 zur freien Verfügung steht.
Ein Umstand, der allerdings jedem Ausschussmitglied bekannt ist und kein gutes Argument für den Ausbau eines weiteren Radwegs direkt daneben abgibt.
So schob man zuletzt dann auch noch die “Mobilitätseingeschränkten” mit ihren Rollstühlen nach vorn…

All das wäre nun im Regionalausschuss zur Sprache gekommen.
Man hätte über die geltende Rechtslage sprechen und dazu den Vertreter der BUKEA in den Ausschuss einladen können, auch über inkorrekte Angaben und Auskünfte und Ausflüchte wäre zu reden gewesen, mit denen sich die Grünen schon die gewünschte Beschlußempfehlung zum “Gutachten” “herbeigezaubert” hatten. Und man hätte ebenso fragen können, wo denn die Variante 0, also “Alles bleibt, wie es jetzt ist” abgeblieben ist – denn die war ja vom Regionalausschuss zunächst gewünscht.
Das alles hätte nun besprochen werden sollen, so war es “abgemacht”, und die mal “Gutachten”, mal “Machbarkeitsstudie” genannte “Variantenuntersuchung” war dazu als unabdingbare Gesprächsvoraussetzung vom Grünen Bezirksamt benannt worden und wurde so auch von Herrn Kranz für die Grünen wiederholt. Deshalb wurde die Beschlussempfehlung eingebracht …
Dass der “Planungsauftrag” vom Bezirksamt dann recht eigenmächtig sehr großzügig gefasst wurde, größer als er je vom Ausschuss “gedacht” war, ( Lesen Sie die Drucksachen, lesen Sie die Niederschriften und auch die Protokolle!), dass nun auch gar nicht mehr von “einfachster Sanierung” sondern von “Neuplanung” und erweiterter “Renaturierung” geschrieben wird:
Über all das hätte nun im Regionalausschuss geredet werden sollen, können – und auch müssen.

Spätestens dann wäre wohl offenkundig geworden, wie abgefeimt die Ausschussmitglieder immer und immer wieder “hinter die Fichte” geführt wurden. Und auch die Öffentlichkeit ist nun nicht mehr ausgeschlossen, und ich, die ich seit über einem Jahr, mit voller Absicht, selbst als Petentin, ferngehalten wurde und vergeblich versuchte hatte, zu den Mitgliedern des Regionalausschusses sprechen zu können – ich hätte dies nun endlich tun können.

Nein, es bestand für die Grünen keine Hoffnung mehr, diese überaus fragwürdige “Angelegenheit” geräuschlos über die Bühne des Regionalausschusses FOLAG zu bringen.
Weswegen man sich nun eines schäbigen “Verfahrenstricks” bedient und sich so ganz unbeirrt, weiterhin Schritt für Schritt, dem eigenen Ziel näher bringt…