Pennpunkt. Im Klickfeld von Hamburg.

Müller malt. In viel Harmonie.

Eine Sondersendung von Antenne Freie Dachkammer. Ihr virtueller Radiosender in und für Langenhorn. Immer aktuell und richtig schnell.

Hilde Wilde: Moinmoin, verehrte HörerInnen und Außen, ich begrüße Sie heute zu einer aktuellen Ausgabe unseres Polit-Magazines “Pennpunkt – im Klickfeld”.
Mein Name ist Hilde Wilde und ich führe Sie heute durch unser Programm. Im Studio begrüße ich Robbie Rettforth-Kamp, unseren Aufstandskorrespondenten in Eppendorf (Robbie: Moin) und Professor Bär, den Sachverständigen für Lebenslagen. (Bär: brummt.)


Robbie, zunächst einmal an Sie die Frage: Was wurde beschlossen in Sachen Tarpenbek und was ist geworden, aus der Eingabe der Bürgerin Müller? Hat der Vertreter des Bezirksamtes Stellung genommen? Wurde kontrovers diskutiert?
Robbie: Nein, liebe Hilde, von Kontroverse kann da keine Rede sein. Einstimmig, bei einer Enthaltung, wurde der gemeinsame Antrag der Blindgrünen und der Spezialdemokraten angenommen, 50.000 Euro für einen Planungsauftrag locker zu machen (Bär: brummt) Wie aus für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, ging da alles planmäßig, ebenso sang- wie klanglos, über die politische Bühne, die Eingabe wurde gar nicht erst diskutiert, denn sie hatte kaum einer gelesen, der anwesende Regionalbeauftragte wußte auch von Nix, hat sich aber Notizen gemacht. Bär: Brummt.
Hilde Wilde: Herr Professor, höre ich da Unmut in Ihrem Brummen ?
Prof. Bär : Nein. Ich brommse nur so vor mich hin.
Wilde Hilde: Aber was sagen Sie denn zu den Vorgängen?
Prof. Bär: Normal, liebe Hilde, völlig normal. Ich muss mich immer wieder über Ihre Naivität wundern. (Hilde schnappt leise nach Luft) Eingaben von Bürgern, Frl. Hildegard, sind in aller Regel formlos, sinnlos, zwecklos. Sie glauben doch jetzt nicht ernsthaft, irgendein Abgeordneter hätte sich die Eingabe durchgelesen? 5 Seiten, Hilde, – fünf lange Seiten! Fundiert, gespiekt mit Fakten, obendrein Juristerei, zwar in akzeptablem Schriftdeutsch verfasst, aber das Lesen doch sehr zeit- und vor allem denkintensiv. (seufzt) Sie fordern da einem Regionalausschuss eine Verfasstheit ab, die ja nicht einmal der Bundestag mehr aufweisen kann. (Bär brummt abschließend)
Hilde Wilde: Robbie, kann das denn wahr sein? Wurde die Eingabe wirklich nicht besprochen? Nicht gelesen? Was wissen Sie darüber?
Robbie: Ja, Hilde, da ist wohl was dran. Dem Vernehmen nach sollen nur 2 der Anwesenden ansatzweise informiert gewesen sein, und zwar die Abgeordnete Frau Dr. Sellenschlo, von der Partei mit dem Dicken C, zum anderen die Abgeordnete Schenkewitz von den Spezialdemokraten. Beide hätten erkennbar die Eingabe gelesen, hieß es, wohingegen auch die Vorsitzende des Ausschusses eingeräumt haben soll, nur halb bei der Drucksache gewesen zu sein. Die Kürze der Zeit, die Länge des Textes, watt eben so all giff, Hilde, am Ende stimmten alle jedenfalls für den Antrag der Grünen/SPD. Auch die Vertreterinnen vom großen C. Bis, wie gesagt, auf diese eine Enthaltung…
Hilde: Weiß man etwas darüber?
Robbie: Ja, Hilde, ganz unspektakulär. Die soll von den Linken gewesen sein.
Hilde: Prof. Bär, wie kann das denn sein, dass…
Prof. Bär: Das müssen Sie schon die Linken fragen.
Hilde: Sie müssen mich schon ausfragen lassen, Herr Professor. Also: Wie kann es sein, daß selbst die CDU für den Antrag gestimmt hat, wo sie doch einen eigenen gestellt hatte?
Prof. Bär: Dem hat sie ja sicher auch zugestimmt, aber die Anderen nicht. Da werden sie sich wohl der Mehrheitsmeinung angeschlossen haben, steht ja keiner gern allein da… Außer den Linken natürlich.
Hilde: Seltsam.
Bär: Nein, überhaupt nicht seltsam, sondern lustig, Hilde. Wissen Sie das denn nicht? Demokratie ist immer lustig…
Hilde (lacht, gequält): Liebe lesende Hörer, wir unterbrechen jetzt einmal unsere lustige Runde und machen ein bißchen Musik zur Entspannung…