Der letzte Tag im Juli 2020.

Moinsen. Wie mühselig es doch sein kann, einen Misthaufen abzutragen! Wobei Mist im Garten, wenn er gepflegt wird, ja zu richtig gutem Kompost reifen kann. Das ist durchaus nicht überall so, wo viel Mist gemacht wird… Wie auch immer: Einen Tag noch, dann hab ich ihn verteilt. Und unter der Walnuss wird ein schöner großer Schattenplatz entstanden sein, an seinen Rändern umsäumt mit allerlei Farnen… In den Zengarten pflanze ich Moos, das heißt, ich werde es an einem Regentag umsiedeln, denn einiges wächst schon im Garten und die Vögel haben mir gezeigt, wo ich noch sehr schönes, tiefes Grün finden kann: In der Dachrinne. Da haben sie auf der Suche nach Würmchen drin herumgegraben und mir schon mal was herabgeworfen. So wird aus der leidigen Dachrinnenreinigung in diesem Jahr ein wachsendes Vergnügen. Drei Zäune sind noch aufzustellen, Steine zu transportieren, unter anderem die Krönung für die Zen-Steinsetzung: Ein Quellstein, den ich mir vor einigen Jahren von meinem Mann gewünscht hatte. Hohe Liedt statt Tiffanys. Andere Frauen mögen ja diese kleinen glitzernden Steinchen, die in Karat bemessen werden, mich machen zentnerschwere Findlinge glücklich. Meinen Gatten auch sehr, andersherum wär das Geschenk nämlich teuer geworden. Der einzige Brilliant der mir bisher gefiel, das war der Sundrop…Heut mach ich mal ein paar Photos von den Fortschritten.
Ach ja, bevor ich`s vergesse: Gestern kam Post aus dem Bezirksamt…


Die Antwort ist ein Achtzeiler, ohne jedes Versmaß und bezieht sich auf mein letztes Mail. Aber sie kommt aus dem “Rechtsamt”. Man sollte glauben, dort könne man mit dem ein oder anderen Gesetz zur Lösung beitragen. Ich will´s mal für Sie in etwa so zusammenfassen: Damit ist das Chaos (Anm.: es ist nicht das Meine) nun komplett…
Aber Zen geht ja nicht nur im Sitzen und mit Garten, man kann auch im Stehen, bei der Anlage des Gartens, schon zu “Satori”, der Erkenntnis der absoluten Realität, gelangen. Man kann sogar vor ner Waschmaschine meditieren. Geht auch. Im Garten is abber schöner 😉 . Wie auch immer: Bei mir ist gerade “Samu” angesagt, das “konzentrierte Tätigsein”, in der absoluten Realität meines Gartens. Um die zunehmend blamableren Realitätsverluste Anderer, da kümmere ich mich am nächsten Regentag. Nachdem das Moos gepflanzt ist… Ich bin so frei.