Komödie “Grüne Seife”. 2 Akt, irgendeine Szene. Ort: Mal wieder die Dachkammer. Alles sieht recht aufgeräumt aus, der Schreibtisch nahezu leer, die Sonne scheint durch das Westfenster, wir hören fröhliches Lachen und das Geräusch eines einzelnen Sektglases 😉
Prof. Bär: “Gratulation, meine Liebe, Sie haben es wirklich verdient! Und ihr Reim auf die Behörde: Schön! Er ist ebenso aktuell wie zeitlos, er ist kritisch und heiter, er reimt sich und man kann sich einen Reim drauf machen. Großartig, Bravo! Gratuliere! “
Till: “Sie sollten nicht übertreiben, Herr Bär, ich habe da schon deutlich Besseres…”
(Das Hasenschaf wirft eine Salve Möhren nach Eulenspiegel. “Du Doofen! Sie ist die Beste!”” ruft es verärgert) Till rollt mit den Augen und redet weiter…
Till: “Ich habe von Ihnen (räusper und tadelnder Blick auf das Schäfchen) schon deutlich Besseres gelesen. Umso mehr freut es mich, daß auch dieses Kleinod ihres ansonsten viel bedeutenderen Schaffens prämiert wurde. Glückwunsch!”
Prof. Bär zu Till “Da haben Sie aber grade noch mal die Kurve gekriegt” und zum Hasenschäfchen gewandt ” Pass mal auf, mein Häseken, der Pappi will nicht, daß Du Leute beschimpfst, bevor Sie nicht ausgesprochen haben. Man weiß nie, wie es weitergeht und da wartet man ersteinmal fein ab.”
Hasenschaf: “Ja, Pappi. Aber danach? Darf ich danach schimpfen?”
Prof. Bär: “Aber natürlich, mein süßer Fratz. Wenn du die Wahrheit schimpfst, dann darfst Du…Aber jetzt wollen wir feiern, gib der Mimi mal was von deinem Karottenkuchen ab.”
Die Dachkammerpoetin bekommt ein Tellerchen gereicht, hebt erst das Glas, dann die glockentiefe Stimme und will gerade zu einer kleinen Rede ansetzten, als Robbie und Wan-Zen die Dachkammer betreten, mit Stockbroten. Für jede* eines. Dann spukt der kleine Drache große Flämmchen und alle halten ihr Brote hinein, während die Poetin noch einmal das Glas erhebt.
“Auf Euch!” sagt sie ” Ihr habt wirklich immer ganz süße Ideen. Vielen, vielen Dank für diesen wundervollen Preis.! ”
Da sehen sie alle verwundert an.
Prof. Bär: “Wieso wir, meine Liebe? Gestern, sie waren bei der Gartenarbeit, da wurde der Preis von einem Boten abgegeben, mit der Aufforderung an uns, ihnen eine kleine Feier auszurichten. Was wir auftragsgemäß getan haben.”
Und dann mümmeln alle an ihren leckeren Stockbroten, die Wan-Zen so wunderbar geröstet hat, mit den Flämmchen, die er so wohldosiert spuken kann. Er ist so gern nützlich, der Putzdrache !
So war das also gestern. Die Poetin hat einen Preis ” Für Verdienste um die deutsche Dichtkunst” bekommen und weiß nicht von wem. Hat keiner wissen wollen. Haben sich gefreut, die Laudatoren, und darüber das Fragen vergessen. Haben die Poetin gefeiert. Und die sitzt nun an einem verregneten Sonntagmorgen an ihrem Schreibtisch, auf dem seit gestern ein Gartenzwerg mit güldener Zipfelmütze und ebensolcher Schippe auf einem Podest steht. Sein Name ist Paulchen, er ist aus weißem Porzellan, ein bißchen vergoldet und er ist sehr sehr schweigsam. Noch. Die Poetin wird ihm schon noch Leben einhauchen. Und dann wird er sein Geheimnis schon ausplaudern …