Seelenhygienische Maßnahmen.

Robbie will weg…

Soweit ist es schon gekommen: Robbie hat seinen Koffer gepackt! Er will weg. Ich versuche ihm das jetzt schon eine ganze Weile auszureden, vorerst haben wir uns darauf geeinigt, daß er ins Gästezimmer zieht. Die Sache war ja so, daß die Anderen ihn beim beim letzten Zusammentreffen ausgelacht haben. Hier, Sie erinnern sich? Ich habe den Ernst der Lage völlig verkannt. Ich war so mit Tünnes und Schäl und der Tarpenbek beschäftigt, daß mir gar nicht aufgefallen war, dass Robbie mit den Hygienemaßnahmen in der Dachkammer unzufrieden ist. Klar, er hatte sich eine Maske besorgt, aber ich hielt das für eines seiner Späßchen…

Ich hatte die Zeichen nicht richtig gedeutet. Paul, der Kater, der mich ansonsten ja immer auf dem Laufenden hält, verbringt nun wieder all seine Zeit im Garten und versucht, Mäuse tot zu starren. Regungslos sitzt er, Stunde um Stunde, und wenn er rein kommt, muß ich ihm die Zecken ziehen. Die haben ja alle Zeit der Welt, aufs Büffet zu klettern. Ich hasse das, Zecken sind eklig, aber Paul findet es toll, wenn ich ihn davon befreie. Er schmeißt sich hin, genießt die Fellpflege und dann…pennt er ein.
Als Robbie dann eben da stand, mit seinem kleinen Köfferchen und dem Mundschutz… Meinzeit, was war das traurig ! Und wie ich grade hab ein paar Tränchen weinen und Robbie ins Gästezimmer tragen wollte, da… sprang die Saubande auf, Robbie riss sich die Maske vom Gesicht und alle haben sich gebogen vor Lachen. “Reingefallen, reingefallen, Hahaha, April, April, Ätschi-Bätschi”. Und das Hasenschaf streckte mir die Zunge raus…. Ich fand das nicht lustig. Mir war der Schreck in alle Glieder gefahren. “Jetzt siehst Du aus wie der Jammerlappen” jauchzte das Schäfchen und klatschte in die Pfötchen. “Reingefallen, reingefallen”. Nur Professor Bär hatte Mitleid, eilte, für seine Statur ausserordentlich leichtfüßig, los, um die Karaffe mit dem Cognac zu holen. “Wan-Zen, speien Sie schon mal ein paar kleine Flämmchen und wärmen das Glas an” rief er dem Putzdrachen zu, der auch sofort losschnaubte. Zu kräftig allerdings, der Cognacschwenker ist geschmolzen. “Oh, Gott” rief da der Bär und nahm selbst erstmal einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Leider war es der letzte, die Flasche ist jetzt leer. “Nimm das” lispelte das Hasenschäfchen und steckte mir eine Möhre in den Mund, an der ich mich beinahe verschluckte. Robbie holte aus und kloppte mir voll auf den Rücken, die Möhre flog wieder raus, Till fing sie auf und warf sie lachend wieder dem Hasenschäfchen zu, das sich, leider, als nicht sonderlich reaktionsschnell erwies. Und -plaatsch. fiel meine Teetasse um. Auf die niegelnagelneue Tastatur. Die Computermaus hatte Paul geistesgegenwärtig mit einem eleganten Prankenhieb schnell noch weggeballert, worauf sie scheppernd gegen die Blumenvase knallte. Und die, Sie werden es kaum glauben, die blieb tatsächlich stehen. Einfach so. Nix kaputt.
Nur die Maus hat nicht überlebt. “So geht das also.” sagte da der Kater und strahlte.
Genau. So geht sie. Meine Seelenhygiene… Pause machen. Thema wechseln.