Guten Morgen. Es ist windstill und kühl, die Luft ist feucht. In der Nacht gab es starken Wind und viele Wolken, Regen ist nicht gefallen. Sie sehen: Sie haben nichts verpasst, der Himmel ist wieder blau und wolkenlos, aber ne Jacke sollten Sie schon anziehen, wenn Sie raus gehen. Das amerikanische Superhirn ist beleidigt, weil kein Mensch sein satirisches Talent erkannt hat. Denn natürlich waren das ganz großartige Gags, als er über Desinfektionsmittel-Injektionen sprach und Licht-Therapie. Aber weil seinen herausragenden Witz niemand zu würdigen weiß, ist er heut Nacht, gleich nach der Selbstdarstellung, beleidigt von der Bühne gegangen…
Hat sich von den humorlosen bösen Fake-News Produzenten gar nicht mehr befragen lassen. So! Das haben wir nun davon, jetzt müssen wir witzlos durch den Tag kommen. Für mich ein ganz herber Verlust, denn er hat mich gestern noch so zum lachen gebracht, daß ich noch eine kleine Szene für die Komödie “Grüne Seife” schrieb. Nun muss ich mich wieder ganz allein belustigen. Aber heute ist Markttag in Langenhorn, auch da gibt es Anregungen, da wird das schon irgendwie gehn. Und weil die Langenhorner ja ganz außerordentlich diszipliniert sind, kann man da gefahrlos hin, kein Sicherheitsabstand wird unterschritten, selbst gegenläufige Schlangen schlängeln sich in so weitem Abstand aneinander vorbei, daß man sich, ohne Brille, kaum zuwinken kann. Ob ich wohl meinen kleinen Bauchladen in der nächsten Woche auch wieder öffnen darf? In der Adventszeit habe ich ja das “Langenhörnchen” auf dem Markt verkauft und das sollte ja ab Februar weitergehen. Dann kam…Sie wissen schon. Alle Termine wurden abgesagt, keine Frühlings-Märkte, kein Verkauf, keine Lesungen…Ich sagte ja schon: Auch ich hatte Pläne… Ich habe keine Staatshilfe beantragt. Das wollten Sie ja sicher wissen, Sie waren nur zu höflich, zu fragen, aber ich dachte, ich sags mal. Ich werde es auch nicht tun. Ich hab mein Sparbuch geplündert und das ging auch. Ich lebe ein zurückgezogenes Leben, das nicht viel kostet. Aber es wäre doch schön, wenn ich bald wieder auf dem Markt stehen und mein Büchlein verkaufen dürfte. Es wäre gut, wenn ich wenigstens die Druckkosten wieder einnähme. Es ist ja das erste Buch, das ich selbst verlegt habe und es hat sich so gut angefühlt, einmal alles selbst zu tun, – vom ersten Federstrich bis zum eigenhändigen Verkauf. Und es war toll, die Langenhorner auf diese Weise viel näher kennenzulernen, als ich es, von der Tastatur aus, gekonnt hätte. Die 4 Wochen “Weihnachtsmarkt” waren, trotz der eisigen Kälte, eine mein Herz wärmende Erfahrung. Beglückend. Ich kehrte gerne dahin zurück. Gerade jetzt, auch, wenn das sicher anders wäre. Nicht so nah, nicht so unbeschwert, aber ein Blick in die Augen kann ja tausend Worte ersetzen. Ja, das wünsche ich mir sehr. Dass auch ich wieder Teil sein darf vom “Marktgeschehen”…