Weiter geht es im Dachkammertheater

Gegeben wird immernoch die Komödie “Grüne Seife” in einer noch unbekannten Anzahl von Akten. Die letzte Szene des 2. Aktes endet damit, daß die Dachkammerpoetin auch mal “amtlich” werden wollte und beschloss einen weiteren Brief an das Bezirksamt zu senden….

Am nächsten Tag. Szene: Die Dachkammer, Handelnde: Mimi, Kater Paul. Es läuft Musik. Die Mimi sitzt am Schreibtisch, Paul auf der Fensterbank, beide hängen ihren Gedanken nach… Als die Musik verklungen ist, entwickelt sich ein kurzes, aber aufschlussreiches Gespräch.

Paul: Komm, wir gehen einfach raus und machen das jetzt. Ich bin das leid, schnapp Dir das Putzzeug, ich komm mit und steh Schmiere. Die ganze Schreiberei führt doch zu nichts, wer viel fragt, kriegt viele dumme Antworten. Hat Dir deine Oma immer gesagt und Recht hatte sie… Mimi: Nee, mein Bester, erst schreib ich noch mal. Klar hab ich da auch schon drüber nachgedacht, aber legal, illegal, das ist eben nicht schietegal. Illegal kostet nämlich und ich will wissen, wieviel und wofür genau. Wenn Du, mein lieber Paul, nämlich nicht aufpasst, beim Schmierestehen, weil da grad ne süße Maus vorbeiläuft, dann will ich wenigstens wissen, was mir blüht. Aber ansonsten: Danke, mein Freund, auf das Angebot komm ich später gerne zurück. Dann setzt sich Mimi wieder mal an die Tastatur …

Mi 29.01.2020 13:04   Mimi an Behörde  Betr.: Fragen über Fragen

Moinsen, #Bezirksamt

Zunächst mal der Kalenderspruch des Tages, den ich ganz schön finde und gern mit Ihnen teilen möchte :  Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

Bevor wir vor lauter Schildern den Wald nicht mehr sehen,  möchte  ich „das Problem einhegen“  und die leidige Angelegenheit so zu vereinfachen suchen. Ich konzentriere mich nunmehr  ausschließlich auf die Strassennamensschilder ( Zeichen 437,  StVO ),  alle übrigen Verkehrszeichen lasse ich, außer als normale Verkehrsteilnehmerin, fortan außer Acht.  Die will ich nicht putzen. Und zwar aus Gründen, auf die man gelegentlich auch mal zu sprechen kommen kann. Vielleicht im Herbst… Die Zeichen der Kategorie „437“  wünsche ich, da die Stadt/der Bezirk, trotz zahlreicher Bürgerbeschwerden, in Langenhorn nicht für Abhilfe gesorgt hat, nunmehr in privater Initiative/Selbsthilfe/ reinigen. Zuerst die vor meiner Haustür. Zu diesem Begehren möchte ich, unter Angabe der jeweiligen rechtlichen Grundlage, das Folgende wissen :

  1. Bedarf es zur Reinigung einer Genehmigung? Wenn ja, an welche Behörde ist ein Antrag zu richten? In welcher Form?
  2. Wäre das unerlaubte Reinigen eines solchen Schildes ein Straftatbestand ? Eine Ordnungswidrigkeit? Eine Sachbeschädigung ? In welchem Regelwerk wird der Straftatbestand/die Ordnungswidrigkeit aufgeführt? Hilfsweise: von welcher Rechtsnorm wird abgeleitet?
  3. Innerhalb welchen Strafmaßes bewegte sich die Ahndung eines solchen „Verbrechens“?  Wie hoch wäre das Ordnungs-/Verwarnungsgeld?
  4. In wessen Eigentum stehen die Strassennamensschilder?

So.  Das sollte zunächst genügen, um den Amtsschimmel mal zum galoppieren zu bringen. Mit freundliche Grüßen Mimi Müller.                                                                                                                                                   

Und dann wird es ruhig in der Dachkammer. Die Mimi und der Paul halten ein Mittagsschläfchen. Mimi träumt, wie sie das Bezirksamt putzt, dort die Schreibtische mal richtig aufräumt, Bleistifte spitzt und ihre eigenen Briefe beantwortet, und der Paul…. Der Paul träumt von einer ganz ganz süßen Maus.