Herbst. Meteorologisch. Kalendarisch. Aber solang die Blätter noch an der Kirsche vor meinem Fenster hängen: Hier kein Herbst. Noch nicht.
Heute wende ich mich mit einer besonderen Bitte an die Langenhorner:
Unterstützen Sie die Pflegekräfte des Heidberg-Krankenhauses in ihrem Kampf um gerechte Bezahlung. Es ist nun wirklich auch an uns, denen beizustehen, die immer, aber gerade in dieser Zeit, für uns da sind. Im Frühjahr haben wir applaudiert und Lieder für sie gesungen, Politiker haben sich überschlagen mit Dankesbekundungen, die sich überwiegend als Lippenbekenntnisse erwiesen. Statt besserer Arbeitsbedingungen und angemessener Bezahlung, und statt der versprochenen Prämien, bekamen sie nichts als schöne Worte, die niemanden etwas kosteten und ihre Situation nicht verbesserten…
Wie Sie wissen, finden derzeit Tarifverhandlungen, auch für das Pflegepersonal in den Krankenhäusern, statt. Eine Leserin, Krankenschwester im “Heidberg” , bat mich, Sie darauf aufmerksam zu machen und um Ihre Hilfe zu bitten.
Es liegt in der Natur dieser Dienste am Menschen, dass in ihnen schwer zu streiken ist. Die Pfleger*innen können nicht ihre Arbeit niederlegen und die Stationen verlassen, da sind Menschen, die ihre Hilfe, ihre Pflege brauchen. Und auch die Kolleg*innen, die nach der Nachtschicht Ihren Schlaf dringend brauchen, können dies an ihrer statt nicht.
Das macht es für sie ungleich schwerer, für ihre Interessen mit dem notwendigen Nachdruck eintreten zu können. Und deswegen bitten sie nun uns um Hilfe. Es ist jetzt an uns, denen beizustehen, die uns beigestanden haben, in all den schlechten Zeiten. Und die auch in Zukunft für uns da sein werden. Wir alle wissen, wie miserabel ihre Arbeitsbedingungen sind, wie maßlos sie überfordert werden, wie schwer ihr Beruf, wie seelisch belastend, wie erschreckend unterbezahlt er ist. Sie bitten uns eindringlich , ihnen jetzt beizustehen, so wie sie uns, wenn wir ihre Hilfe brauchen.
Sie bitten uns um unsere Solidarität, in Worten, aber auch in Taten…
Sie wünschen sich, dass wir sie bei etwaigen Streiks unterstützen. Dass wir sichtbar werden mögen und vor den Toren der Krankenhäuser die Plätze einnehmen, die die Kolleg*innen, die die Stationen nicht verlassen können, eingenommen hätten.
Sie wünschen sich uns an ihrer Seite.
Und ich denke, das ist ein Wunsch, den wir ihnen erfüllen sollten.
Wenn wir also hören, das gestreikt wird – dann sollte jeder der kann, sich auf den Weg zur nächsten Asklepios-Klinik machen und Beistand leisten. Mit Abstand, aber leibhaftig.
In Langenhorn also auf zum Heidberg…
Wir haben allen Grund uns zu bedanken. Und auch, dafür zu sorgen, daß in Zukunft überhaupt noch Menschen bereit sein sind, diesen schweren Dienst an uns und für uns alle zu leisten…
Hier noch Infomaterial:
Zum Mitmachen:
Die Kontaktadresse: mail: WirFuerDasAKNord@gmx.de
Ich werde Sie ebenfalls auf dem Laufenden halten…