Was fragst du viel! Du hast in diesem Bach …

Von unseren Wegen. Und Gärten.

Was fragst du viel! Du hast in diesem Bach
des Lebens selber eingeschränktes Bild.
Des Werdens-Stromes Brausen hörst du nicht,
der Bach, der kleine, findet erst dein Ohr;
und lag die Welt dir gestern starr und still,
so redet sie dir heut aus seinem Mund
von ihres Flusses nimmermüder Flucht,
so hat sich die wagrechte Ebene,
die sie dich gestern dünkte, heut geneigt –
und rauschend reisst der Stunden Fall dich mit.

Christian Morgenstern

Nun habe ich Abschied genommen. Ich ging die Wege, die wir gegangen sind, ich habe einen letzten Strauss Blumen gepflückt, der nun auf meinem Tische steht und vergehen wird, wie auch meine liebste Rose verblühte. Diesen einen Tag noch will ich mit ihr verbringen und ihn dann weitergehen, den Weg des Lebens. Jeder Tag ist nun einer ohne sie, wird ohne Telefonat beginnen,.keine gemeinsamen Ausflüge mehr, kein Einkaufstag, keine Spaziergänge an der Tarpenbek. Auf beiden Beinen, so muss, so will ich nun weitergehen. So hat sie mich trauern gelehrt. Alles hat seine Zeit…
Doch ich werde mich umdrehen und zurückschauen, denn unsere Geschichte, die will ich schreiben, ganz, gewoben, aus all unseren Erinnerungen…Eine Geschichte von Freundschaft und Glück, von der Natur und den Künsten, dem Wunder unserer Begegnung.
Das bleibt. Alles…