Mein erstes Epigramm

Vogelhaus.Vermutlich ohne Baugenehmigung.

Huiih. Ich habe fertig. verdichtet und es ist ein Epigramm geworden. Mein allererstes. Höchstwahrscheinlich, denn ich kann mich nicht dran erinnern, schon mal eines geschrieben zu haben. Was aber am Alter liegen könnte, an Vergeßlichkeiten zugunsten gewählter Augenblicke. Oder an der Menge des “Outputs”. Aber ich glaub schon, es ist das Erste, denn als ich heute morgen aufstand, da wußte ich ja nicht einmal, dass es sowas gibt. Epigramm! Allein datt Wort. So…leichtgewichtig. Vier Verszeilen, schwupps un feddich. Ein einziger Gedanke und die Sache is erledigt. Zack – Feierabend. Ich glaub, das mach ich mal öfföffters…Streng genommen ist das 3-Seiten-Gedicht von vorgestern, das ich Ihnen immer noch schulde, (Gemach, gemach) ein Mega-Epigramm. Lauter Vierzeiler, die man allesamt auch einzeln verbraten könnte, hübsch aneinander gereiht, zusammengestellt, zu etwas nie Dagewesenem, eine heitere Komposition, ein einzigartiger long-distance-Abgesang der Verwaltung auf den mündigen Bürger. Lang gesucht, nie gewollt…
Achach. (Frau Müller seufzt.) Wie kam ich jetzt überhaupt dadrauf? Ach, das Epigramm. Hier sind sie, die vier Zeilen, in Versform.

In allen Zeiten war das so,
ob König, Kaiser, Pharao,
es bleibet alles stets beim alten:
Die Herrn sind die, die`s Land verwalten.

( Das Hasenschäflein klatscht begeistert in die Hände und Professsor Bär der Poetin anerkennend auf die Schulter)
Prof. Bär : Das freut mich, alte Freundin, das freut mich wirklich sehr. Sie haben gelernt, mit ihren Kräften zu haushalten, geizen mit Worten, aber nicht mit Charme. Das ist schön, wirklich sehr schön.
Die Poetin errötet und geht für heute ab von der Bühne. Mal sehen, wie lang sie das auf ihrer Insel aushält….