Von Kollegenschelten und anderen Unarten.

Hottemax. Mein superschnelles Pferd.

So um die Minute 15 herum hätte ich abschalten sollen, aber ich ahnte ja nicht, was dann kommen würde. Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als jemandem dabei zusehen zu müssen, wie er sich bis auf die Knochen blamiert. Und ich finde es immer blamabel, wenn jemand Andere, mit denen er sich selbst in Konkurrenz sieht, vermeintlich zurückhaltend, vermeintlich arglos, vermeintlich beiläufig, herabzusetzen sucht – und es nicht kann. Wohlverstanden: Ich habe nichts gegen Kämpfe mit offenem Visier. Ich bin sogar eine ausgesprochene Anhängerin klarer Ansprachen…

Hätte Herr Streeck ganz offen gesagt, dass er sich schlichtweg für den Klügeren hält – ich hätte kein Problem damit gehabt und würde es ihm nicht vorhalten. Er hätte sich mit dem RKI direkt auseinandersetzen können (und sollen), statt vor laufenden Kameras. Und wenn er es schon tut, dann hätte er dort offen und direkt aussprechen sollen, was er im Folgenden indirekt tut, nämlich dem RKI Pflichtverletzung vorzuwerfen. Eine offen geführte Aussprache verdient immer Respekt. Auch den meinen. Aber sich vor der offenen Konfrontation zu drücken, die Auseinandersetzung indirekt zu führen, das respektiere ich nicht. Wenn solche “verdeckten” Aussagen dann noch durchsichtig sind, wenn die Versuche, sich selbst in besseres Licht zu rücken, plump sind, dann ist der Angriff meiner Meinung nach nur blamabel zu nennen. Herr Steeck sagt auf die Frage, ob das RKI selbst eine Studie gemacht habe (um die Minute 16:53 herum) “Wir haben uns von unserer Seite erstmal zurückgehalten, es ist Aufgabe der Bundesbehörde so etwas zu machen”. Wir halten kurz fest: Von Zurückhaltung kann gar keine Rede sein, denn vom ersten Tag in Heinsberg an, hält er sich ganz und gar nicht zurück, er bringt sich selbst offensiv ins Spiel, in einer politischen Situation, die er geschickt für sich zu nutzen weiß. Darauf gehe ich später noch ein und erläutere es. “Als ich dann gelernt habe, dass das RKI eine solche Studie nicht macht, nicht andenkt, fand ich das eigentlich als eine Pflicht als Virologe , das wir das machen sollten. (Min.17 – 17:30) Und weiter: ” Ich könnte mir natürlich vorstellen, einfach meinem normalen Arbeitsweg, Arbeitsalltag nachzugehen, das ist natürlich eine extreme Mehrbelastung, aber so eine Studie muss gemacht werden, damit wir einfach für die Politik, aber auch für die Bürger Antworten finden.” Da ist er, der indirekte Vorwurf der Pflichtverletzung. Denn wenn er diese Studie als Pflicht eines Virologen definiert, dann ist es ja eine Pflichtverletzung des RKI ebenso wie eine des Herr Professor Drosten, wenn sie diese Studie nicht machen. Und dann, schlimmer gehts nimmer, macht sich Herr Steeck noch flott zum Märtyrer und verweist auf seinen Arbeitsalltag und die extreme Mehrbelastung, die er, pflichtbewußt, auf sich nimmt, denn die Studie muss ja gemacht werden. Und er tut all dies in völliger Verkennung der klar umrissenen Aufgabe eines Virologe,(Wissen zur Verfügung stellen, allenfalls noch Empfehlungen zu geben) die er für sich allerdings erweitert… Und dann geht es weiter in der Sendung und nun man kommt auch auf den nicht nur von mir geschätzten Experten, Herrn Professor Drosten zu sprechen, (der sich mit Corona-Viren sehr gut auskennt, denn sie sind sein”Spezialgebiet) und wir lernen doch noch etwas: Schlimmer geht immer … Davon gleich mehr. Jetzt erstmal Fofftein. (Diesmal etwas länger. Ich brauche nicht nur Tee, ich muss auch mal an die Luft…)