Nicht lang schnacken.

Eischnee.

So geht das. Auch wenn man sich immer wieder bemüht, den bayerischen Ministerpräsidenten ins “Abseits” zu stellen und ihn für sein “Vorpreschen” schilt, so finde ich sein Handeln, einmal mehr, richtig. Zuweilen erinnert mich es an Helmut Schmidts Handeln angesichts der Hamburger Flutkatastrophe. Auch er hat zu jener Zeit, entschlossen und ohne zu Zögern, das Heft des Handelns in die Hand genommen und getan, was immer in seinen Möglichkeiten lag, hat auch persönliche Kontakte genutzt und sich um Hierarchien nicht geschert. Er hat damit unzählige Menschenleben gerettet. Die Hamburger haben es ihm nie vergessen und sind noch heute dankbar dafür. Wenn ideologisch auch Welten zwischen diesen Männern liegen, so sind sie sich in dieser Hinsicht ähnlich. “Nicht lang schnacken” nennt man es hier…

Ich bin immer wieder überrascht; daß ich einmal “El Marco” Beifall spenden würde, hätte ich nicht geglaubt. Doch er tut das, was ich von Anderen erwartet hatte, was dringlich und von Nöten ist. Er zeigt nicht nur Entschlossenheit, er ist entschlossen und handelt. Während Andere, die ihre eigenen Zukunftsambitionen auch jetzt noch fest im Blick haben, durch die täglichen Talkshows und Sondersendungen tingeln, um die immergleichen Allgemeinplätzchen wie Kamellen unter die Leute werfen, sieht man Herrn Söder nicht. Er arbeitet wohl. Und schafft, wie man sieht, was andere nicht zu Stande bringen. Während in Berlin eine Pressekonferenz nach der anderen gegeben wird, ohne dass den zahlreichen Ankündigungen nennenswerte Ergebnisse folgten, ist es in Bayern umgekehrt. Man schweigt und arbeitet. Während der bundesdeutsche Gesundheitsminister, statt des klassischen Vergabeverfahrens, es nun mal mit “Open-House” versucht, nutzt das bayerische Gesundheitsministerium das Instrument der “Dringlichkeitsbeschaffung”. Jetzt mal Hand aufs Herz und ganz ehrlich: Haben Sie den Eindruck, hier existiert auf Bundesebene irgendsoetwas wie ein “Krisenstab”, oder eine der vielgepriesenen “Task-Forces” ? Ich hab diesen Eindruck schon vor einer ganzen Weile verloren. Allenfalls überlässt man Anderen, was man selbst zu tun hätte. “Wirtschaftsvertreter” geben mittlerweile mehr und mehr den Takt vor, über den dann in der nächsten Talkshow geredet wird. Klinisch erfahrene Ärzte, Praktiker aus den Krankenhäusern, Hausärzte, Altenpfleger, Krankenschwestern und Brüder, sitzen fassungslos daneben. Sie alle schlagen seit Wochen Alarm, und erhalten was? Die gleiche Ankündigung der Anlieferung von Schutzbekleidung, die sie schon vor Wochen bekamen. Oder, wie gestern bei Anne Will geschehen, die Empfehlung sich auch weiterhin selbst zu bemühen – sie kennten sich ja da besser aus…
Nein, das alles ist kein Krisenmanagement. Und was die zugesagten finanziellen Hilfen für kleine und mittlere Betriebe angeht, da zeichnet sich jetzt schon ab, daß sie bürokratisch zunichte gemacht werden. Doch davon später. Jetzt nur noch ein Stoßseufzer…Tu felix Bavaria…