Ex und Hopp. Wie man Omas und Opas einsperrt. 1.Teil

Ich ärgere mich, ich ärgere mich nicht, ich ärgere mich, ich ärgere mich NICHT.

Sie erinnern sich? Mir ist gestern beinahe der Kragen geplatzt wegen eines Kommentars von Thomas F. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten, sofort darauf zu antworten. Ich hab, um die Contenance zu bewahren, dann ein paarmal in die Tischplatte gebissen, Dutzende “Omm Omm Omms” gemacht, das Herz-Sutra mitgesungen, -nix. Es half nix. Ich habe auf alle erdenklichen Arten mich abzulenken versucht, von dem unglaublichen Zorn, der wuchs und wuchs und wuchs…

Irgendwann hatte ich mich dann aber doch gesammelt, die Schmerzen, die ich hatte, waren mir dabei sehr behilflich Und ich bin heute froh darüber, dass es mir gelang, die Finger von der Tastatur zu lassen, denn es ist doch so, daß Thomas F. völlig unwichtig ist. Und auch sein Gebrabbel ist es, denn es sind ja nicht einmal seine eigenen geistigen Ergüsse, die er da abgesondert hat. Er plapperte ja nur nach, was er von anderen gehört hat und ihm half, irgendwie mit seinen eigenen Defiziten klar zu kommen. “Die Lösung darf nicht schlimmer sein, als das Problem”, ist ja ein Satz, den er sich bei einer anderen Geistesgröße, die der seinen gleichkommt, entliehen hat. Er stammt von Trump, diesem unsäglich dummen Menschen, dessen Absonderungen man nun schon seit Jahren ertragen muss. Wäre er nicht der Präsident der USA und könnte er deshalb nicht nur dummes Zeug reden, sondern auch tun – kein halbwegs gescheiter Mensch würde diesem Quasselkasper Aufmerksamkeit schenken. Mit Thomas F. brauche ich mich wirklich nicht zu befassen und auch nicht mit Donald T. – da ist jedes Wort zuviel. Ganz anders verhält es sich mit Thomas Straubhaar, dem zweiten Gedankengeber seines Vornamensvetters. Einem wie ihm gebührt meine Aufmerksamkeit und auch Sie sollten Ihr Augenmerk auf ihn richten. Denn er war es, der sich einmal mehr, zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt, zu Wort meldete und eine ganz und gar unselige Diskussion beförderte, die eine Weile schon andeutungsweise durch die Kommentarspalten waberte. Am 16. März schrieb ich im Artikel “Gesundheit ist keine Ware” “Zuweilen kommt es mir so vor, als würden Menschen ab 60 medial zunehmend “en passant” in den Mittelpunkt dieser Krise gerückt. Ganz so, als seien sie das eigentliche Problem. Manchmal fühle ich mich irgendwie …. wie zum Abschuss freigegeben.” Zu jenem Zeitpunkt wurden “die Alten” in Zeitungsartikeln nur beiläufig “problematisiert”. Es war Boris Johnson, das zweite Kleinhirn, das es zum Staatschef gebracht hat, der die Schleusen öffnete, die den Ungeist der Kommentarspalten nun in die Presselandschaft erheben. Täglich neu. Und man muss fürchten, was als nächstes kommen mag. Im nächsten Artikel befasse ich mich mit dem, was gestern und heute zu sehen und zu lesen war. Und was Menschen wie Thomas Straubhaar damit zu tun haben, dessen “Kolumne” ich gestern einstellte. Lesen Sie sie, während ich weiterschreibe, doch noch einmal… Und weil ich ein wenig Zeit zum Schreiben brauche (Ich denke ja vorher und dabei !) hab ich da noch eine weitere Kolumne des Herrn Professors. Und da achten Sie doch bitte mal auf das Erscheinungsdatum. Und ersetzen doch mal in der Überschrift gedanklich die “Menschheit” durch “Wirtschaft”…