Schwarz ärgern.

Das Fräulein Hildegard. Demnächst in diesem Theater.

Ach, die leidige Sache mit dem Tempo an Schnell-Kassen. Das war keine leichte Entscheidung, die ich zu treffen hatte. Ich hatte ja, als man mir die Weiterleitung meiner Bitte an eine „Führungskraft“ ankündigte, geschrieben, daß ich davon ausgehe, daß es sich dabei um eine in der „Zentrale“ handele. Gestern erhielt ich dann einen Anruf. Um es kurz zu machen: Es war, wie erwartet, natürlich die Führungskraft der hiesigen Filiale. Und die hat mir dann ein freundliches Angebot gemacht, das das Problem für mich gelöst hätte…

Für mich wohlbemerkt. Ich bekäme nämlich dann eine ganz wunderbare “Vorzugsbehandlung” und müsste nicht einmal mehr anstehen. Sie aber schon, Sie müssten auch weiterhin sehen, wie Sie mit dem Höllentempo klar kommen. Für mich ist das ein einigermaßen unmoralisches Angebot. Eines, das ich nicht annehmen werde. Ich erbat ja keine Extrawurst, sondern eine Lösung für alle, die mühselig und beladen und voll gestresst aus dem Kassenbereich des Kauflandes katapultiert werden. Überdenken musste ich allerdings, wie ich, über die Ablehnung hinaus, damit umgehen will. Unter „normalen“ Umständen ließe ich keinesfalls locker und würde von allen Möglichkeiten Gebrauch machen, die ich habe. Meine Beharrlichkeit führte schon oft zu erstaunlichen Erfolgen. Ich weiß aber, aus Erfahrung, wieviel Zeit mich das kostet, denn alles, was über die „Vertröstungs-Hotline“ hinausgeht, ist nur mit großem Aufwand möglich. Ganz allgemein hat sich auf allen öffentlichen-rechtlichen und “geschäftlichen” Lebensebenen eine „Wagenburgmentalität“ breitgemacht, die erfolgreich verhindert,  daß man jemals irgendeinen zu sprechen bekommt, der eine Entscheidung traf, etwas verfügte oder anwies. Es gibt nur noch die „Unverantwortlichen“,  die, die Anweisungen befolgen, die die Gesetze nicht gemacht haben, die das Problem verstehen, bedauern, einräumen, das da was schiefläuft –  aber leider leider leider „nur“ in einem Callcenter sitzen. Den mühsamen Weg in das Innere einer solchen Wagenburg, den kann ich im Moment aber nicht gehen. Ich habe ja anderes zu tun, das nicht weniger Energien braucht – und genau darauf werde ich mich konzentrieren. Ich werde die Akte „Kaufland“ nicht schließen, sondern auf „Wiedervorlage“ legen. Ihnen bleibt ja durchaus auch die Möglichkeit, selbst auf Abhilfe zu drängen. Wenn Sie sich ebenfalls beschweren, macht man Ihnen sicher auch so ein fabelhaftes Angebot wie mir. Und wenn Sie dann allesamt dieses Angebot annehmen wollen – dann richtete man sicher lieber doch eine „Bummelkasse“ ein. Oder erlaubt den Kassierer*innen, auf Kundenwünsche einzugehen. Sie hätten dann nämlich dem Herrn Schwarz (Lidl/Kaufland) eine betriebs-wirtschaftliche Größe aufgezeigt, die er ansonsten nicht zur Kenntnis nehmen will…

Was Eine allein nicht schafft, das schaffen viele. Eine alte Weisheit, die zunehmend in Vergessenheit gerät, die wir uns aber immer wieder in Erinnerung bringen müssen.