Grüne Seife. Erster Akt, 2. Aufzug, 1. Szene

Gong. Vorhang. Ort: Dachkammer Handelnde:  Mimi, Kater Paul , Zeit: später Morgen. Mimi geht in der Dachkammer auf und ab, der Kater immer hinterher. An den Wendepunkten streicht er ihr um die Beine. So geht es eine ganze Weile, dann bleibt der Kater abrupt stehen und fährt mit den Krallen in Mimis Hosenbein…

Paul: Reicht jetzt, mit der Rennerei. Frühstück. Ich will ein Gourmet-Frühstück. Mimi: Gourmet-Frühstück, ich glaub es hackt. Schon vergessen? Arme Poetin, Dachkammer? Dämmert Dir da was? Hömma, mein Freund, Du bist nicht der gestiefelte Kater, sons wär datt alles kein Problem ! Paul: Es ist auch so kein Problem. Reiss einfach den Beutel auf. Und genau das macht die Mimi dann auch, füttert den Kater und streicht ihm zärtlich über den Kopp. Mimi: Wo ist eigentlich Professor Bär ? Paul: Verreist. Nach Bienenbüttel, Honig kaufen. Mimi: Schade. Ich hätte seinen Sachverstand grad gut brauchen können. Irgendwie kommt mir die Sache nicht koscher vor. Na, da hilft alles nix, dann muss ich eben selber ran. Da steht „jetzt“ in dem mail von gestern. Da muss ich  nachfragen.  Am Ende ist jetzt von gestern und heute alles anders. Ach Paul, geh doch ein bißchen raus, spielen, noch ist das Wetter erträglich. Ich schreib jetzt erst noch ein mail und komm dann nach. Wir können ja mal hören, ob das Gras schon wächst. Oder vorsichtig ein paar Halme aus der Erde ziehen. Paul: Da werde ich vorher noch etwas zur Stärkung brauchen. Gulasch. Gulasch, so zwei, drei Stücke, wär nicht schlecht. Nur ein satter Kater ist … (hier wirft Mimi mit einer Wollmaus nach ihm, er verstummt.) Dann geht der Drama-King beleidigt, aber nicht getroffen, ab. Mimi setzt sich an den Schreibtisch, auf dem die Aschenbecher geleert sind, das Papier ist heute fein ordentlich gestapelt ist. Der Rest steht immer noch rum, aber die Tastatur hat ausreichend Platz…