Es ist nahezu 20 Jahre her, da schrieb ich einmal über den bedauerlichen Mangel an positiven Vorbildern. Gestern, am Ende der 2598igsten Corona-Sondersendung, durfte ich die Entwicklung nach 20 Jahren erneut beobachten. Sie können sich das gern auch einmal selbst im Internet ansehen. Gestern, Anne Will. Gehen Sie gleich an das Ende der Aufzeichnung und schauen Sie sich den Abspann an:
Kaum scheint die Sendung beendet, da stehen alle auf und machen in Sekunden zunichte, was sie eben noch zu vermitteln versuchten. Man schälte sich aus den mit Abstand aufgestellten Polstern und ging freundlichst aufeinander zu.
Ohne Maske. Ohne Abstand.
Herr Nida-Rümelin, der als einziger beim Aufstehen eine Maske aufsetzte, sah dann Laschet, den Nachfahren von Karl dem Kühnen (oder wem auch immer), traut vereint mit Herrn Baum, dem Granden seines Koalitionspartners, sah dann auch die anderen Warner und Mahner allesamt “Oben ohne” – nahm seine Maske flott wieder ab, steckte sie verschämt in die Anzugtasche…
Das, Freunde, ist ganz sicher nicht die richtige Strategie gegen Corona !!!
Wie lange will man den Bürgern, die in ihrer überwiegenden Mehrheit alles tun, was sie können, um die Verbreitung des Virus einzudämmen, solche Szenen denn noch zumuten?
Freiwillig und aus innerer Einsicht tun sie, wozu Politiker und andere Talkgäste offenbar auch nach Monaten nicht fähig sind: Sich zusammenreissen, auch wenns noch so schwer fällt. Was soll man dazu noch sagen? Außer: Üben! Üben! Üben! ?
Das war gestern mehr als nur een beetje dom …
Und es war alles andere als ein wünschenswertes Vorbild, wie man sich verhielt, als man annahm, die Sendung sei beendet und die Kameras aus.
Und wie sich das auswirkt, war ja dann auch gleich zu sehen:
Als Herr Nida-Rümelin seine Maske, die er schon aufgesetzt hatte, wieder abnahm, da zeigte sich mal ganz unmittelbar wie hochansteckend auch Leichtfertigkeit ist.
Und wie schnell ein schlechtes Vorbild Wirkung zeigt…
Schneller, als Corona.