Das Herzsutra und die Zauberflöte

Sugar in the morning… Teatime in der Dachkammer.

Sonntags arbeite ich nicht, was heißt, ich mache nichts, was ich als Mühsal empfände, sondern ich besinne mich. Und zwar ganztags. Für einige Leser*innen ist diese Seite mittlerweile zu einer Art “Heimathafen” geworden, den sie in diesen stürmischen Zeiten regelmäßig anlaufen; für mich im Übrigen auch. Und diesen Hafen mag ich deshalb an Sonntagen auch nicht schließen. Um sowohl Ihnen, als auch mir gerecht zu werden, und auch, um dem Sonntag im Wochengefüge seinen unabdingbaren und unschätzbaren Wert zu belassen, habe ich mir etwas überlegt. Ich werde weiterhin machen, was ich an einem Sonntag “für gewöhnlich” so mache. Ich schreibs dann hier herein und wer mag, der kann auf diese Weise ebenfalls den Tag so oder ähnlich verbringen. Ich nenne es “Besinnung” und sie dient mir dazu, ruhig zu werden, mich zu entspannen, zu erheitern, die Gedanken von Alltäglichem abzuwenden, und mir auf alle mir gerade erdenklichen Arten Wohl zu tun….

Das ist nichts Statisches, alles ist dabei möglich – auch ein Fernsehgottesdienst (eher selten) oder ein Rosamunde-Pilcher-Film (schon etwas öfter) im Fernsehen, wenn mir danach ist. Mord und Totschlag fallen ganz aus, also keine Krimis. Gedanken fliegen lassen, bei Abdrift in Trübsaal: zurückpfeiffen…Der Morgen fängt für gewöhnlich damit an, daß ich das hier mitsinge. Es ist das Heart-Sutra, das auf viele verschiedene Arten rezitiert wird, dies ist die, die ich bevorzuge. Wenn alles mir über den Kopf zu wachsen droht und ich Halt brauche, dann greif ich, wegen der guten Gesellschaft, auch schon mal zu dieser . Ich will Sie hier nicht mit irgendwelchen Details aufhalten, sondern Ihnen nur das sagen, was für mich daran wichtig ist. Das Sprechen wie das Singen beansprucht meinen Körper auf eine ganz eigenartige Weise und versetzt verschiedene Teile des Körpers ( z.B. Kehlkopf, Brustkorb) in irgendwelche Schwingungen und die Gleichförmigkeit der Worte und der Melodie beruhigen mein Gemüt. Das ist für mich keine “religiöse” Handlung oder praktizierter Buddhismus, sondern die Anwendung einer hilfreichen Technik. Das tut mir wohl. Mehr kann ich dazu nicht sagen, wenn Sie sich entschließen, einmal probehalber diese 17 Minuten mitzusingen, werden Sie selbst herausfinden können, ob und wie es auch ihnen helfen kann, Ruhe und Frieden zu finden. Nur Zuhören wirkt nach meiner Erfahrung nicht so richtig, es sind der Atem, die Bewegung des Mundes, Kehlkopfs, das Heben und Senken des Brustkorbes, die das bewirken, was Frieden schenkt. Ich singe es, wann immer ich Unruhe spüre, aus dem Gleichgewicht zu geraten drohe und Sonntags regelmäßig.

Danach (also jetzt) sehe ich mir heute noch einmal die Aufführung der Zauberflöte an, die ich gestern im Fernsehen für mich entdeckt habe und die mich mehr begeisterte als jede andere, die ich gesehen habe. Ich war völlig hingerissen und wußte gestern schon, daß ich sie mir heute noch einmal ansehen würde. Die ist so … Ach, schauen sie doch selbst. Lassen Sie sich ebenso verzaubern und überraschen wie ich…
Danach gibts Mittagessen. Bei Ihnen sicherlich auch… Wir sehn uns zum Kaffee wieder…