Ein langer Samstag. Der 26ste September 2020

Candidula unifasciata. Quendelschnecken in den Freiluft-Terrarien Langenhorns. Überall. Umsonst und draussen.

Moin.
Nein, Ruhe gibt es in der Freien Dachkammer Langenhorn immer noch nicht. Täglich kommt jetzt irgendwas in Sachen Tarpenbek in mein Postfach geflogen. Aber ich schrieb es schon: Ich loche und hefte nur noch ab. Ich habe ja doch alles schon so oft geschrieben. Und ich bin es leid, es immer und immer wieder zu tun, ohne das irgendeiner auch nur einmal auf den Inhalt einginge. Genug ist genug. Es ist zutiefst ermüdend….

Wenn wirklich jemand mal ernsthaft etwas wissen will, dann kann er sich doch endlich einmal mit dem Inhalt meiner Eingaben auseinandersetzen. Oder dieses Tagebuch lesen. Da steht alles drin. Und dann mag er sich selbst prüfen.

Ich hatte “Matt” gesagt. Und ich sitze schon eine Weile nicht mehr am Brett. Ich kann ja nicht ewig darauf warten, dass auch der Unwilligste die Lage begreift…
“Ich habe fertich”. Und alles ist auf einem guten Weg….
Die Fach- und Rechtaufsicht hat eine Zwischennachricht gegeben, aus der hervorgeht, dass die Tarpenbek in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und dass wir das Betretungsrecht zur “Freien Landschaft” haben.
Das alles ist ja monatelang mit “fehlender Widmung” bestritten worden.
Und unsere jahrzehntelange Nutzung der Wege ist auch niemals illegal gewesen, wie behauptet, sondern war immer unser gutes Recht.
Zu prüfen war noch, ob die am Ende aller Ausflüchte plötzlich behauptete, “Gefahr für Leib und Leben” tatsächlich existiert. Kann sein, daß das in dieser Woche schon geschah… Bald werden wir auch das wissen.
Wenn Sie auch ein Langenhörnchen sind, kennen Sie die Wege ebenso gut wie ich.
Viele von uns kennen auch von ihren Urlauben Wanderwege in der freien Natur. Beispielsweise im Harz oder in Bayern. Und viele von uns waren sicherlich schon einmal im Duvenstedter Moor. Ich kann, gemessen an den Wegen, die wir gingen und die täglich neu begangen werden, bei aller Phantasie nicht erkennen, daß an der Tarpenbek ernsthaft eine “Gefahr für Leib und Leben” droht.
Dass all das jetzt endlich ernsthaft geprüft ist oder noch wird, das lässt mich zuversichtlich sein.
Ich muss nichts mehr tun. Was ich zur Klärung beitragen konnte, das ist getan…
Und ob das ein “geordnetes Verwaltungsverfahren” war, was hier unter Ihren Augen sich entwickelte, ob der Umgang mit Eingaben der “Geschäftsordnung” entsprach, ob der gefasste Beschluss rechtswirksam ist – all das wird jetzt auch vom Eingabenausschuss der Bürgerschaft geprüft… Meine Arbeit ist beendet.
Die “Akte Tarpenbek” hat viele Fragen aufgeworfen. Heraufbeschworen einzig dadurch, daß ich Fragen stellte und Rechte in Anspruch nahm oder nehmen wollte, die allen Bürgern durch die freiheitlich-demokratischen Grundordnung zugestanden sind.
Es sind Grundsatzfragen der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, die sich im Laufe des gesamten Verfahrens immer wieder gestellt haben. Da geht es um Recht und Rechtsverständnis, die Handhabung von Gesetzen, ihre Anwendung, die Einhaltung demokratischer Regeln. Und um pflichtgemäße Aufgabenerfüllung.
Es geht um das Selbstverständnis der Verwaltung, um das der demokratisch gewählten Abgeordneten und das Selbstverständnis derer, die sie wählten: der Bürger.
Menschen, die Souverän sein sollten und es nicht sind.
Warum sind sie es nicht?
All diese Fragen sind ernsthaft zu erörtern und wir werden sie beantworten müssen, wenn wir nicht wollen, daß die Demokratie und unser Rechtsstaat weiteren Schaden nehmen und das notwendige Vertrauen in unser Staatswesen noch weiter verloren geht.

Ich bin, (neben vielem anderen), eine mündige Bürgerin.
Als solche will ich wahr- und ernstgenommen werden.
Und ich bin sicher, Sie wollen das auch.
Dann aber darf man sich nicht länger entmündigen und nicht für dumm verkaufen lassen.
Dann muss man auch widersprechen und von seinen Rechten Gebrauch machen.
Dann darf man nicht nur wollen – man muss auch tun.

Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Samstag.
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