Auch im Garten der Freien Dachkammer hat heute eine “Bürgerschaft” getagt. Unsere.
Ich habe mit einem Freund und Nachbarn heute mal die “Akte Tarpenbek” und die derzeitige Lage diskutiert, und was mich daran stört. Ich will ja nicht immer alles mit mir allein ausmachen müssen, schätze Erörterungen, besonders, wenn sie zu Ergebnissen führen.
Ich schrieb Ihnen ja, dass ich die Sperrung des Weges für rechtswidrig halte.
All die Dinge, die ich in den letzten Wochen tat und noch tue, sind darauf ausgerichtet, diese Rechtswidrigkeit zu beweisen. Gerade in den letzten Tagen habe ich dabei noch unverhoffte Fortschritte gemacht. Was mich an der Lage aber grundsätzlich stört, ist, dass ich mich gezwungen sehe, gleich mehrere Klageverfahren zu führen, die meine Zeit in Anspruch nehmen. Und nicht nur meine. Auch Gerichte sind aus Gründen, über die wir auch mal reden müssen, ohnehin schon überlastet. Was mich angeht, so beraubt mich das obendrein eines Teiles meiner Lebensfreude, es bindet kostbare Lebenszeit und dauert, dauert, dauert…Kostbare Zeit, in der ich nicht für Sie schreiben können würde. Und nicht für mich.. Und in all dieser Zeit soll ich nicht mal erzählen können, um was es geht? Denn wenn ich es täte, dann wisse ja die “Gegenseite” “Bescheid”. Ich verriete meine “Prozess-Strategie”, so die Mahner.
Aber gerade an der Transparenz ist mir ja gelegen: Alles, was hier geschieht, vollständig transparent zu machen, das halte ich für wichtig. Sie sollen sehen können, wer wie handelt, welche Folgen das hat, was getan werden kann, was getan wird und welche Gründe es gibt, etwas zu tun – oder zu lassen. Sie sollen sich selbst ein Bild von Vorgängen machen und sich ein eigenes Urteil bilden können. Es geht mir nicht um Gerichtsurteile – es geht mir darum zu zeigen, warum ich diese Klagen führen muss, es geht um Ihr Urteil, zu diesen ganzen Vorgängen und zum Verwaltungshandeln, und in allererster Linie darum, dass Sie all diese “Prozesse” kennenlernen, Schritte, die zu machen man gezwungen wird, Wege, die zu beschreiten man uns zumutet, in der Hoffnung, es möge der Mut uns verlassen.
Die derzeitige Geheimniskrämerei widerstrebt mir deshalb völlig. Es läuft ja doch darauf hinaus, dass Sie von mir genauso viel erfahren, wie ich vom Bezirksamt. Also Nichts. Und das geht nicht, das ist mir zuwider, daß ich mich nun auch noch so gebärden soll, muss, wie “Behörde” und Sie nicht umfassend informieren können soll. Ich hasse es, mich einer Methodik bedienen zu müssen, die nicht die meine ist. Das kann mal von Nöten sein, und manchmal geht es gar nicht anders, als den Gegner mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, – aber ist das in diesem Falle erforderlich? Ich meine: Nein. Damit fühle ich mich nicht wohl und ich muss mich wohl fühlen, sonst kann ich all das nicht tun. Soweit die Ausgangslage in der Dachkammer-Debatte.
Diesen inneren Konflikt habe ich dargelegt, darüber haben wir geredet. Ich habe also meine Gründe genannt, die gegen diese Geheimniskrämerei sprechen und die, die dafür sprechen, hier, auf der Webseite, meine Rechtsauffassung offen zu legen. Ich konnte überraschend schnell überzeugen. Denn letztlich “verrate” ich ja keine Strategie. Die “Gegenseite” wird keinen Vorteil davon haben, wenn ich Ihnen hier alles, was ich weiß und denke, offen darlege. Entweder meine Rechtsauffassung stimmt oder sie stimmt nicht.
Stimmt sie, gibt es nichts, was das Bezirksamt dagegen tun kann.
Die Dinge, von denen ich berichten werde, sind Fakten. Niemand kann sie ändern. Wenn es “Beweise” (über die hinaus, die ich habe) zur weiteren Untermauerung gibt, dann können die sich nicht in Luft auflösen. Sie sind bereits öffentlich und liegen u.a. (auch) im Staatsarchiv. Stimmt meine Rechtsauffassung nicht, dann habe ich mich geirrt und schlimmstenfalls, “bis auf die Knochen blamiert.” wie meine Mutter es nennte.
Ich aber finde, Irrtümer gehören zum Leben, wie auch Scheitern zum Leben gehört.
Unser ganzes Leben, die ganze “moderne” Welt, ist auf Versuch und Irrtum aufgebaut. Und ich finde, wir haben völlig verlernt, mit Fehlern und Irrtümern angemessen umzugehen. Man muss sich doch nicht schämen, wenn man scheitert, man ist nicht blamiert, nur weil man mal auf dem Holzweg war. Das Gegenteil ist doch der Fall: Es zeichnet aus, alles versucht, alles gegeben zu haben, was einem möglich war, um seine Sache zu vertreten, auch auf die Gefahr hin, falsch zu liegen und zu scheitern.
Alles versucht, alles gegeben zu haben: Das ist das Einzige, was zählt. Und dafür, sein Bestes gegeben zu haben, braucht sich doch wirklich niemand zu schämen.
Wenn es nicht ausreicht, dann reicht es eben – noch – nicht. Man hat es versucht. Man kann lernen. Ich bin für mich zu der tiefen Überzeugung gekommen, dass die Sperrung rechtswidrig ist. Und diese Überzeugung will ich, ehrlichen Herzens, offen vertreten, und Jedermann, Jedefrau, soll sie selbst prüfen können…
Darüber haben wir geredet: Öffentlichkeit an dieser Stelle des “Prozesses” oder nicht ?
Ich konnte davon überzeugen, dass die von mir gewünschte Transparenz einem Prozess nicht schadet.
Und deshalb werde ich Ihnen in den nächsten Tagen meine Rechtsauffassung darlegen. Ich werde lückenlos aufzeigen, wie ich dazu gekommen bin und was für ihre Richtigkeit spricht. Ich erarbeite also den Inhalt der Klage vor Ihren Augen, lege sie Ihnen dar, untermauere sie mit dem, was ich weiß und was ich bisher herausgefunden habe. Ich schreibe auch, was mir fehlt, weil Auskünfte nicht erteilt wurden und an welchen Stellen ich deshalb -derzeit und unter den gegebenen Umständen- nur vermuten kann.
Und was diese Vermutungen, meine Theorie unterstützt.
Auf diese Weise kann ich für Sie weiter hier schreiben, während ich gleichzeitig dadurch auch die Klageschrift strukturiere und vorbereite. Ich habe keinen Zeitdruck mehr, denn alles was die Parteien auf ihre Wege gebracht haben (es sind nicht die unseren), dauert lang und was auch immer dabei herauskommt – es kommt uns nicht in die Quere.
Das hatte ich nämlich befürchtet, dass durch unüberlegtes Handeln plötzlich Fakten geschaffen werden könnten, die uns und der Tarpenbek zum Nachteil gereichen.
Seit heute aber weiß ich, dass ich ausreichend Zeit haben werde, unsere Sache so voranzubringen, wie ich es für Recht erachte. Die Veröffentlichung meiner Recherchen gehört dazu. Ich werde Ihnen alles in Erzählform unterbreiten und dabei auf Juristendeutsch verzichten, wo immer es geht. Wo es nicht möglich ist, werde ich es anschaulich machen. Das wird mir leicht fallen, denn ich selbst bin ja keine Juristin. Ich spreche nur diese Fremdsprache ein bißchen, kenne Land und Leute und die einschlägigen Gesetze. In jedem Falle soll die “Klage Tarpenbek” Sie nicht quälen, sondern neugierig machen. Es soll sie erfreuen, sich damit zu befassen und nicht abschrecken. Vergnüglich, so soll es sein. Für mich, schön zu schreiben, für Sie, gut zu lesen – es soll uns allen Freude bereiten. Sie brauchen nicht zu fürchten, dass es dröge und langweilig wird. Dafür bin ich, Sie ahnen es schon, viel zu….
Die Beiträge, und es werden einige sein, werde ich mit “Klage Tarpenbek” bezeichnen, in Kapitel unterteilen und eine eigene Kategorie dafür anlegen. So können Sie sie hintereinanderweg durchlesen und müssen nicht hin und her springen, wenn ich zwischendurch andere Beiträge (z.B. die Morgenlage) veröffentliche. Bedenken Sie bitte, daß Sie “live” dabei sind, ich also jeden Beitrag einzeln erarbeite und dabei parallel die Vorgänge für die Klageschrift aufbereite, wahrend ich im Garten lebe.
So. Das wollte ich Ihnen heute noch mitteilen. Jetzt suche ich mir erstmal ein schattiges Plätzchen im Garten und sammle Kraft.