Moinsen. Donnerstag, 4. Juni 2020. Tag der Augenwischerei.

Detailaufnahme Papyrus-Lampenschirm. Ausgrabungsfund aus Langenhorn. Flohmarkt St. Ansgar.

Moinsen. Himmel grau-weiß, angenehm kühl, die Natur ist entzückt, weil der Segen von oben kam und wir, weil der Regen über Nacht erstmal ausgesetzt hat, wir also, zumindest am Morgen, trockenen Fußes vor die Tür können. Vielleicht zum Schmuggelstieg. Da ist heute Markttag. Und noch mehr fiel vom Himmel, das ich kaum beschreiben kann, weil ich beide Hände brauche, um mir die Augen zu reiben, nachdem ich von der “Mehrwertsteuersenkung” gelesen habe….

Ich erwähnte ja schon, daß ich in vergangenen Zeiten mich auch der Steuer- und Wirtschaftsberatung verschrieben hatte und (leider) sehr sehr genau verstehe, was da heut Nacht beschlossen wurde…
Sie dürfen sich natürlich erstmal weiter freuen, in der Annahme, daß die Preise, und damit ihre Lebenshaltungskosten, auf breitester Front sinken werden. “Hardware” um 3 %, “Software” um 2%. Vorfreude ist ja die schönste Freude. Eine, die einem nicht mehr genommen werden kann. Aber bitte: Kalkulieren Sie nicht mit dieser “Steuerersparnis”. Ihre wird es nie werden…
Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen und sind schön erholt, wenn Sie endgültig wach werden. Ich bin es leider schon und brauch erstmal…Fenchel- oder Baldriantee…
Und Nein: das Bezirksamt-Nord hat sich auch gestern nicht gemeldet. Auch andere nicht, die ich im Laufe der letzten Wochen kontaktiert habe. Warum ich so gelassen bleibe, erklär ich Ihnen schon noch, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.
Lassen Sie sich einfach durch nix irritieren – ich tue es auch nicht…Und nutzen wir die Zeit, uns von den seelischen Strapazen der vergangenen Wochen zu erholen. Wir alle werden noch viel Kraft brauchen. Machen wir es also wie die Eichhörnchen, nutzen die Zeit und legen uns Vorräte an…

Mit einer Trauerfeier in Minneapolis wird heute (13.00 Uhr Ortszeit, 19.00 Uhr MESZ) an George Floyd erinnert, der vergeblich um sein Leben flehte. “I can`t breathe”.

Keine von uns wird je wieder frei atmen können, wenn wir diese letzten Chancen, die die Entwicklung der vergangenen Monate uns bietet, nicht nutzen, um die Welt zu verändern, Frieden und Gerechtigkeit zu schaffen und alles zu tun, was in unserer Macht steht, diesen Planeten und diese wundervolle Schöpfung, die wir noch kennenlernen durften, für die, die uns nachfolgen, zu retten.
Jeder an seinem Platz, nach seinen Möglichkeiten, und dennoch alle zusammen.
Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.