Ich habe nun schon eine lange Weile gewartet. Bevor auch diese Woche ohne eine Nachricht von der “Pressestelle” vergeht, habe ich – einmal mehr – geschrieben und nachdrücklich um Verhaltensänderung der “Behörde” gebeten.
Das mail ging eben raus, an die “Pressestelle” Fr 29.05.2020 10:14
Betreff: Akte “Tarpenbek”
Verehrte Damen, geehrte Herren,
ich erbat zu Wochenbeginn Auskunft darüber, ob Sie noch mit der obengenannten Angelegenheit und den Fragen, die ich in diesem Zusammenhang gestellt habe, befasst sind. Nun geht auch diese Woche ihrem Ende zu, ohne dass ich von Ihnen diese doch recht schlichte Ja / Nein – Frage beantwortet bekommen hätte. Auch telefonisch sind Sie für mich nicht mehr erreichbar.
Ich kann keinen sachlichen Grund erkennen, der Sie daran hindern könnte, diese einfache Frage kurzfristig zu beantworten.
Um diese Antwort bitte ich erneut, ebenso wie ich Sie nun nachdrücklich auffordere, die Fragen zu beantworten, die ich Ihnen gestellt habe, ebenso wie den Antrag auf Akteneinsicht zu bescheiden.
Seit dem 30. April stehe ich mit Ihrer Behörde in Kontakt, ohne dass Ihrerseits ein ernsthafter Wille zu erkennen wäre, sich mit der von Ihnen (!) initiierten Problematik zu befassen. Ich verkenne nicht die unangenehme Lage, in die Sie meine beharrlichen Nachfragen und sonstigen Aktivitäten gebracht haben, weise Sie aber darauf hin, daß Sie sich ihr jederzeit hätten entziehen können, in der Sie sich, erkennbar ernsthaft, mit dem Anliegen der Bürger auseinandergesetzt hätten.
Was Sie aber mit Ihrer Verweigerungshaltung selbst heraufbeschworen haben, das werden Sie nicht durch weitere Ignoranz und dem Willen, es „auszusitzen“ vom Tische bekommen. Wie Sie wissen, kommen Sie auf Grund der Gesetzeslage aber dauerhaft gar nicht umhin, in dieser Angelegenheit Auskünfte erteilen zu müssen. Insoweit kann Ihr derzeitiges Verwaltungs(nicht)handeln nur als Versuch verstanden werden, weitere Zeit zu gewinnen. Da frage ich mich allerdings schon, wozu Sie diese Zeit verwenden. Ich versichere Sie, auch dieser Frage Aufmerksamkeit zu schenken.
Sie reichen mich nun schon eine Weile in Ihrem Hause herum, wie einen missliebigen Wanderpokal. Ich kann das verstehen, das alles ist nicht angenehm, alles sehr ärgerlich, und auch, dass ich die Anwohner der Tangstedter Landstrasse auf Ihre Planungen explizit hinwies, wird für Sie alles andere als erfreulich gewesen sein. Doch für die „Boerner“ Bürger ist es auch alles andere als erfreulich, dass der ebenfalls von Ihnen geplante und dramatische Verlust von 200 Parkplätzen nicht beizeiten kommuniziert wurde, sondern, wie ein Osterei, in einer Drucksache versteckt lag.
Der Vertrauensverlust in Verwaltungshandeln und Politik hat sich in den vergangenen Jahren eklatant vergrößert. Damit einher geht ein erheblicher Vertrauensverlust in die Wirksamkeit demokratischer Beteiligungsmöglichkeiten, die mittlerweile die Demokratie insgesamt zu beschädigen droht. Dieser dramatischen Entwicklung müssen wir alle, auch Sie, entschieden entgegen treten. Das verlorengegangene Vertrauen muss zurückgewonnen, die Beteiligungsprozesse ernst genommen und Transparenz hergestellt werden.
Ihre ausgesprochen hartnäckige, an unzähligen Stellen deutlich zu erkennende, Verweigerungshaltung im Umgang mit Bürgern ist nicht dazu geeignet, das notwendige Vertrauen zu schaffen, um einer solchen unheilvollen Entwicklung entgegen zu wirken.
Ich bitte Sie deshalb dringend, Ihr Verhalten und Ihren Umgang mit den Bürgern zu überdenken und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen.
Dieses Schreiben bitte ich, an den Bezirksamtleiter weiterzuleiten.
Mit freundlichem Gruß
Mimi Müller
Soweit also die “Wiedervorlage”. Jetzt noch ein bißchen Musik. Und ich geh jetzt mal an die Luft.
Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten… (Rabindranath Thakur)