Das politische Umfeld. Chancen für alle.

Langenhörnchen beim Frühstück.

Hier, lesen Sie mal. Das ist es, was der Herr Steeck wollte. Und bekam. (Ich vermute mal, das ist aber reine Spekulation, dass er das von Anfang an wollte, nur “woanders” kein Gehör fand und deshalb auch ein bißchen…verschnupft ist…)

Und das ist es auch, was ich meinte, als ich schrieb, dass man die politische Situation, die ja auch plötzlich “eine dynamische Lage” hatte, für sich zu nutzen wußte. Sehen wir uns einmal diese politische Situation, das “Umfeld” genauer an.
Es begann mit dem “Schaulaufen” zukünftiger Möchtegern-Kanzlerkandidaten. Kaum hatte Frau Kramp-Karrenbauer, wie zu erwarten war, vorzeitig die Segel gestrichen, da sprang die illustre Herrenriege wie Kai aus der Kiste. Merz, der Black-Rocker, Spahn, der hobelte, ohne zu gefallen und Laschet, der scheinbar lasche, der aber gar nicht so luschig ist, wie man meinen möchte. Der hatte sich bis dahin “dezent” zurückgehalten – was ich ihm keine einzige Sekunde geglaubt habe. Laschet hielt sich einfach unauffällig im Hintergrund, war aber lang schon bereit. “Back-Game” nennt man das. Er hatte bis dahin nur “seine” Zeit, den “goldenen Moment” abgewartet. Und sofort nahm er nun, wiederum in einem “Back-Game”, Spahn aus dem Spiel und schloss ein Bündnis, das allgemein überraschte. Alles lief dann einstweilen gut und wie ich meine, nach seinem Plan. Dann kam die “Corona-Krise”. Herr Merz musste sich in Quarantäne begeben, Spahn aber blühte auf, jeden Tag mehr, gewann Profil und überlegte sicherlich, ob sein Bündnis mit Laschet nicht doch etwas voreilig war. Pacta sunt servanda? Naja. Und Laschet? Dem wehte im heimischen NRW zunehmend eine steife Brise aus Bayern ins Gesicht. Er zeigt Nerven. Was aber tun? Womit sich, gegen die vermuteten Konkurrenten, wirksam profilieren? Und wie sich positionieren? Die Karten wurden täglich neu gemischt…
In Heinsberg hatte derweil ein anderer ehrgeiziger Mann seine Chance ergriffen. Er war gebeten worden, “eine kurze Zeit” zu testen, machte sich über Nacht ein paar Gedanken und am nächste Morgen Vorschläge, die vom Landrat Pusch dankbar aufgenommen wurden. Das “deutsche Wuhan” brauchte alle erdenkliche Hilfe, auch schien der Ruf ramponiert und auch da wollte man gern gegensteuern. Wenn man schon Erster im Negativen war, könnte man da nicht vielleicht im Positiven zum Vorreiter werden? Ja, könnte man. Diesen Floh bekam Herr Pusch nun vom Fachmann ins Ohr gesetzt und ging unverzüglich mit dem Zirkus auf Reisen. Er wird zunächst, es war ja der Beginn der Krise, “seinen” Gesundheitsminister, den Parteifreund Laumann kontaktiert haben. Selbstverständlich stand man in jenen Tagen (und bis heute) in einem regen Austausch. Der Funke sprang über, denn auch dieser Gesundheitsminister suchte (ebenso aufrichtig wie Landrat Pusch) die Schäden zu begrenzen. Und da sind wir dann drin, mitten in der Staatskanzlei, wo der Ministerpräsident, mit Grausen sah, was sich um ihn herum zusammenbraute und nach Lösungen für alle Probleme suchte. Auch für seine eigenen. Denn das Kanzleramt hat er keinen einzigen Moment aus dem Auge gelassen… Und da greifen nun die Räder ineinander. Endlich fand Herr Streeck Gehör, endlich drang er durch, mit seinen Vorschlägen, den Virus zu beobachten, seiner Idee vom “Ende der Monothematik”. Und auch der Weg in die “großen” Medien war geebnet, wo die Expertisen der Professoren Kekule und Drosten gefragt waren, während man Herrn Steeck kaum zur Kenntnis genommen hatte. Das sollte sich bald ändern, denn von an läuft das Räderwerk der Uhr super und mit der Einsetzung der Expertenkommission schlug zum ersten Mal auch wieder der Gong. Schön laut. Und alle sind ihrem persönlichen Ziel ein großes Stück nähergekommen. Herr Laschet hat eine “eigene” Expertenkommission. Die “Monothematik” hat ein Ende und wir dürfen uns freuen, weil nun alle wieder durch- und übereinander reden können, frei weg von der Leber. Und wenn Sie nun meinen, ein runder Tisch von Experten sei doch richtig gut, dann bitte ich Sie, doch einmal die “Besetzungsliste” durchzulesen. Meinen Sie nicht nur, glauben Sie nicht, nehmen sie nicht an. Prüfen Sie. Immer. Auch Kommissionen. Führen sie sich den Zweck vor Augen, die Fragestellung und welche Position Herr Laschet nun öffentlich eingenommen hat. Und dann machen Sie das, was Sie gelernt haben: Fragen Sie. Hinterfragen Sie. Geben Sie die Namen in eine Suchmaschine ein. Und machen Sie, spaßeshalber, wenn Sie sich einen Überblick verschafft haben, mal eine Strichliste. Wieviel Stimmen wird es für die Beibehaltung der bisherigen Maßnahmen geben? Und wieviel dafür, die Wirtschaft schnellstmöglich wieder “hochzufahren”. Und dann….lehnen Sie sich zurück, machen Augen und Ohren auf, und schauen einfach zu, wie es weitergeht. Schlussfolgerungen zu ziehen, aus all dem was geschah und noch geschehen wird, das überlasse ich ganz allein Ihnen.
Die Methode, die ich Ihnen in den vergangenen Beiträgen versucht habe nahezubringen, nennt sich: W-Fragen. Nur wenige Journalisten machen noch Gebrauch davon. Um so wichtiger ist, dass Sie sie nun selbst beherrschen.

Fofftein. Frühstück. Tee. Heute ist Freitag.