Wünsche einer ehemals hoffnungslosen Idealistin

Ich wünsche mir …

daß überall auf der Welt Menschen an ihren Tastaturen sitzen, so wie ich jetzt. Daß wir all unsere Talente und Fähigkeiten nutzen, um uns in dieser Zeit, zu vernetzen. Daß wir einander auf alle erdenklichen Arten beistehen werden, uns trösten, uns Mut machen, Zuversicht, einander Halt geben. Ich wünsche mir, daß wir reden, über die Vergangenheit, was gut, was schlecht daran war. Daß wir das, was gut war, bewahren, das Schlechte verwerfen und was wir neu schaffen werden, uns Wohltat sein möge. Daß wir beschließen, Fehler nicht zu wiederholen und einander die verzeihen, die wir gemacht haben. Daß wir unsere Gegenwart beschreiben, besingen, malen, tanzen, daß wir teilen, was wir haben, auf daß wir ertragen können, was geschieht und darin Kraft finden, für die Zeit danach, für eine Zukunft, die wir gemeinsam in Verantwortung gestalten. Daß wir lachen können, aus vollem Herzen, und dass da einer ist, der uns hält, wenn wir zu fallen drohen. Ich wünsche mir, daß wir aufhören mit unserer Selbstverzwergung und damit, uns kleinmachen und erniedrigen zu lassen. Ich wünsche mir, daß wir lieben, ganz und gar, so viel, so tief wir nur können und daß diese Liebe Allem gilt. Dem Stein wie der Blume, dem Baum wie dem Kraut, dem Nachbarn, wie dem Fremden, der seine Heimat noch nicht fand, den Hunden und den Katzen, den Vögeln unter dem Himmel, der ganzen wundervollen Schöpfung, die uns umgibt und die viel zu lange schon mit Füßen getreten wurde. Auch mit unseren. Daß wir uns Eins fühlen mit ihr und daß wir wahrhaft All-ein sein werden. Ich wünsche mir Frieden für die in den Hütten und denen, in den Palästen, wünsche ich, daß ein heiliger Geist ihre Hirne weiten und ihre kalten Herzen öffnen möge. Daß ihre verbogenen Seelen heilen mögen, das wünsche ich. Ich wünsche uns allen, daß wir durchdrungen sein werden, von der großen unfassbaren Liebe, die alles durchdringt, daß wir sie spüren, mit ganzem Leib, in Herz und Seele. Daß uns die Hoffnung nicht verlässt, wünsche ich und dass wir nicht aufgeben, in unserem Bemühen um wahre Menschwerdung. Ich wünsche mir, daß wir uns selbst verzeihen können für alles, was wir getan und als falsch erkannt haben und wir denen verzeihen, die Unrecht taten. Ich wünsche mir, daß wir noch einmal mit heiler Haut davon kommen, auch wenn die Welt in Trümmern liegen sollte. Dass unsere Schmerzen gelindert werden, wünsche ich mir und daß die Sonne scheinen, die Vögel singen werden. Das wünsche ich mir: Daß wir uns zu der ganzen menschlichen Größe aufrichten mögen, die in jedem von uns liegt. Daß wir heilen und über uns hinauswachsen, zu ganzen Menschen, die füreinander einstehen. Das ist, was ich wünsche. “Die Erde und das Himmelreich gewinnen keine Halben.”