Sonntag. Es regnet nicht, die Kirchen bleiben zum ersten Mal geschlossen und wir haben eine Ahnung davon bekommen, was vor uns liegt, aber kein Wissen. Es bleibt für die, die heute zum Gottesdienst gegangen wären, daheim zu glauben, zu hoffen, zu lieben und zu beten. Wir alle, ob Gläubige oder Atheisten, sind einander in Liebe verbunden, dem größten aller Gefühle, die uns verbinden. Und wir können uns “mental vorbereiten”, damit wir nicht aus den Pantoletten kippen, wenn wir “plötzlich” alle, und ganz ohne Kevin, allein zu Hause sitzen. Dann können wir die Zeit sinnvoll nutzen…. Wie auch immer: Heute möcht ich versuchen, Ihnen mal eine kleine Freude zu machen, mit der Sie dann jemandem eine kleine Freude machen können, ohne ihm zu nahe zu treten…
Bald ist ja Ostern. Sie haben vielleicht schon davon gehört. Das ist diese uralte Geschichte, in der einer unter grausamsten Umständen stirbt, sterben muss, weil sein Vater sich das so ausgedacht hat, damit der Rest der Welt dann, befreit von jedweder Schuld, weiter leben kann. Und der, den sie damals, vor rund 2000 Jahren, an ein Kreuz nagelten und verrecken ließen, lebt aber immernoch, und zwar ewig, denn er steht am dritten Tag vom Tode auf. Was seither alle Menschen können sollen, vorausgesetzt, sie haben begriffen, was er bis dahin sagte und sie vertrauen ihm. Was allerdings nicht jedermann*s Sache ist, das “Glauben”. Meine schon, ich glaube, aber was und wie, das ist meine Privatsache und ich halte rein gar nichts von “Missionierung”. “Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt, alles entartet unter den Händen der Menschen.” Schrieb Rousseau und so sehe ich es auch. Weshalb ich konfessions-, aber nicht gottlos bin. Das soll als freiwillige Selbstauskunft genügen. Ich weiß, die Jesus-Geschichte habe ich sehr salopp formuliert (“mein” Gott hat Humor) und sie arg verkürzt wiedergegeben. Ich kann noch kürzer und präziser, denn ein einziges Wort genügt zur vollendeten Beschreibung dieses “Christus” und seiner Geschichte: Liebe.
Jedenfalls ist er unvergessen und hat noch immer eine enorme “Breitenwirkung”. Was in der heutigen Zeit heißt: Damit kann man enormen Umsatz machen. Coole Story, geiler Typ. Ein Werbeträger, ein Superstar, mit dem man alles Mögliche und Unmögliche “vermarkten” kann, ohne durch Urheber- oder Persönlichkeitsrechte behindert zu werden. Gage fällt auch nicht an, Halleluja! Die 4-wöchige Happy-Birthday-Party, die alljährlich weltweit für ihn ausgerichtet wird, lässt die Umsätze regelmäßig durch alle Decken gehen. Für Atheisten kommt der Weihnachtsmann. Doch alle Bemühungen, die Wiederverlebendigung Jesu ebenfalls wochenlang in klingende Münzen umzusetzen, scheitern regelmäßig an dem verflixten Freitag davor. Sein Todestag. Und dieser Tag seiner grausamen Hinrichtung verdirbt das ganze schöne Geschäft. Nichtmal Osterkalender lassen sich so an die Kinder bringen. Wegen dieses einen finstren Tages fällt der millionenfache Umsatz von “24 Zuckereiern auf einen Streich” aus. Samt kostspieligem Verpackungsumsatz. Welch ein herber Verlust! Statt 24 mal sattem Kassenklingeling nur ein einziges sonntägliches Eierpitschen…
So. Jetzt wird es aber langsam mal Zeit, daß ich zur Sache komme. Ich wollte ja Freude bereiten. Und die, die hat etwas mit Ostern zu tun, deshalb dieser Umschweif. Ich schweife eh gern umher, das werden sie im Laufe unseres Kennenlernens noch merken. Ich verfahre mich auch sehr gerne. Aber ich komm auch immer wieder zurück 😉 . Zur Einleitung: Die Freude hat mit dem Osterhasen zu tun. Er ist sozusagen der Ersatz-Werbeträger, das Trostpflaster für die Süßwaren-, Verpackungs- und Filmindustrie. Auch von ihm wird ja behauptet, er sei reine Erfindung und in Wirklichkeit gäbe es ihn nicht. Das stimmt aber nicht. Wahr ist, daß es ihn gibt und auch sein Name und sein guter Ruf schamlos mißbraucht werden, um Gewinn aus ihm zu ziehen. In dieser Geld-Welt wird ja alles und Jeder mißbraucht, ob Mensch oder Tier, ob Wasser, Luft und Erde, alles wird ausgebeutet und Gewinn daraus gezogen, bis auf den letzten Tropfen Blut. Da wird kein einziger vergossen, solange noch ein Euro damit gemacht werden kann. Unsere Geburt, unser Leben und Sterben. In gesunden und in kranken Tagen, in der Freizeit, am Arbeitsplatz: Immer sind sie da, die großen Hävelmänner, die gierigen und nimmersatten Profitmaximierer, die Verführer und Zerstörer von allem, was gut ist in der Welt.
Doch davon heute nichts mehr, wir werden genug Zeit haben, uns darüber Gedanken zu machen. Heute wollte ich eine kleine Freude bereiten. Mach ich auch, aber zuerst brauch ich mal ein Frühstück…Und Tee.
Ach, ich vergaß es zu sagen: Sie müssen nicht vor die Tür. Sie dürfen hier ruhig nach Herzenslust rauchen. Ich machs auch 😉