Tag 52 in der scheinbar unendlichen Geschichte “Frau Müller, die Tarpenbek und das Bezirksamt Nord”.
Vorgestern führte ich ein langes Telefonat, das mir sehr gut tat, mich bereicherte und aus dem ich 2 sehr wertvolle Hinweise mitnahm. Zum Abschluss wünschte man mir Erfolg und dass ich meinen Humor nicht verlieren möge.
Als ich in dieser Nacht am Feuer saß, die vergangenen Wochen an mir vorüberziehen ließ, da bin ich sehr nachdenklich geworden. Und als ich später in die Geborgenheit meiner Dachkammer zurückkehrte, da überfiel mich, für mich selbst überraschend und anfallsartig, eine große Traurigkeit. Gern hätte ich sie auf Alkohol zurückgeführt, aber ich bin schon seit Jahren völlig unfähig, mich zu betrinken. Irgendwann liefen mir dann Tränen übers Gesicht, grundlos, wie ich befand, ich trocknete sie, legte mich auf mein Lager.
Da flog eine Elfe durch das weit geöffnete Dachkammerfenster herein, setzte sich an meinen Schreibtisch, ordnete all die Notizen und Karteikarten, die überall wie Teile eines Puzzles herumlagen. Dann flog sie zu mir, flüsterte mir etwas ins Ohr, gab mir einen flüchtigen Kuss und schwirrte davon. Da bin ich eingeschlafen. Heute dann…
als ich erwachte, war der neue Tag für mich hell, doch mit der Traurigkeit und den Tränen von gestern. Auf einem einigermaßen geordneten Schreibtisch, lag die geöffnete “Akte Tarpenbek” .
Ich nahm Platz, blätterte, sah mir die mit orangenem Textmarker gekennzeichneten Passagen an, die die Elfe mir hinterlassen hatte, und las. Plötzlich wusste ich, was zu tun ist und welchen Weg ich zu gehen habe.
Ich werde am Montag noch 2 Telefonate führen, nicht mit der “Behörde”, nicht mit der “Politik” und dann werde ich zwei Schriftsätze abfassen und beim Hamburger Verwaltungsgericht zwei Einstweilige Anordnungen beantragen. Und ich werde noch etwas tun, womit im Amt sicher überhaupt niemand rechnet. Weil das aber eine Überraschung werden soll, wenn auch keine angenehme, da kann ich Ihnen jetzt hier noch nicht davon berichten. Mach ich aber sofort, wenn sie ihr Ziel erreicht hat. Stellen Sie sich das alles einfach vor, wie “Schach”. Ein wahrhaft königliches Spiel, in dem alles Zug um Zug sich entwickelt. Diese Partie gedenke ich nicht zu verlieren.
Wie sagte der Herr Amtsleiter noch, ebenso begeistert wie freimütig in der Bezirksversammlung, als ihm -bevorzugt- das Wort erteilt wurde?
“Ist doch schön, wenn man priviligiert ist!”
Da will ich mich jetzt nicht lumpen lassen und räume ihm und allen, die die Sperrung der Freien Wege an der Tarpenbek initiiert haben und denen, die sie nicht verhinderten, gleichwohl sie es gekonnt hätten, das große Privileg ein, mich kennenzulernen.
Ein Privileg, das, in dieser Form, nicht jedem zuteil. Das muss man sich schon unredlich verdienen.
Ich zitiere gerne, wie Sie bemerkt haben werden. Heute einmal Mahatma Ghandi:
Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich – und dann gewinnst du.
Warum ich so traurig war, und es auch jetzt noch bin, allerdings ohne meinen Humor zu verlieren, (Happiness is a warm gun. Mine.) das erzähle ich Ihnen später.