Wo waren wir gestern stehen geblieben?

Diese verflixte Talkschau. Da geht es weiter. Mit Lanz & Streeck. Zunächst einmal möchte ich noch diesen Artikel nachtragen, der größeren Aufschluß über die fachliche Ausrichtung von Herrn Streeck gibt. Ich erwähnte ja bereits, daß seine fachliche Spezifikation gar nicht die Corona-Viren sind, sondern auf einem anderen Gebiet liegen. In diesem Artikel können Sie noch besser als bei WIKI nachlesen, womit er sich vornehmlich befasst hat. Das ist gut zu wissen und Sie sollten es im Hinterkopf behalten, wenn ich mich nun mit seinem Auftritt bei Lanz befasse…

Herr Lanz führt Herrn Streeck, mit Verweis auf seine Tätigkeit im Kreis Heinsberg, als den Virologen ein, der in Deutschland wohl die meisten Corona-Infizierten gesehen habe. Ich möchte hier anmerken, daß bspw. niemand allein deshalb ein Orthopäde ist, weil er die meisten Beinbrüche gesehen hat. Darauf komme ich später zurück, bitte Sie aber, sich die Zeitungsartikel von gestern in Erinnerung zu rufen, in denen in gleicher Weise immer wieder auf seine Tätigkeit in Heinsberg verwiesen wird.
Gleich zu Beginn des “Gespräches” wird Herr Streeck ( ab Minute 3) nach dem Nutzen eines allgemein zu tragenden Mundschutzes befragt und verneint diesen explizit mit dem Hinweis auf die WHO. Doch Lanz lässt nicht locker und wiederholt die Frage, penetrant, wie es seine Art ist, erneut mehrfach in den folgenden Minuten. (5:17, 6:38, 7:26) Herr Streeck bestreitet den Nutzen weiterhin mit einer Argumentation, die allerdings immer an der sehr konkret gestellten Nachfrage vorbeigeht. Erst in Min. 7:47 räumt er ein, dass die WHO einen allgemeinen Nutzen ja deshalb verneint habe, da keine ausreichenden Mengen zur Verfügung stünden und daher vorrangig Fachpersonal geschützt werde. Es dauert bis etwa Minute 9.20 bis er einen Nutzen grundsätzlich einräumt, dann aber eine Situation annimmt, in denen dieser Nutzen nicht von langer Dauer ist. Diese angenommene Stadion-Situation, die ihm Herr Lanz (dummerweise?) vor die Füße gespielt hat, und die er dankbar aufnimmt, entspricht aber nicht, der alltäglichen, die derzeit in Frage steht: dem Nutzen bei Einkäufen, Marktbesuchen etc. Ganze 8 Minuten lang windet sich Herr Streek wortreich um die Beantwortung einer einfachen Frage, verweist auf WHO, verkehrt die Frage, beantwortet die Umkehrung. 8 lange Minuten, an deren Ende dann klar ist, daß über den Nutzen nicht geredet werden soll und braucht, denn es gäbe keine ausreichende Anzahl Masken- selbst wenn sie einen Nutzen hätten…Es ist Verunsicherung, die da verbreitet wird und die Vertrauen zerstört. Entweder der Atemschutz hat einen Nutzen, und sei er auch geringer als der von Spezialmasken, oder er hat keinen. Aber es kann nicht sein, daß er deshalb gar keinen haben “muss”, nur weil es die Masken nicht ausreichen gibt. Hunderte Frauen und Männer nähen Behelfsmasken, weil jede einzeln besser als gar keine ist. Und es ist nicht richtig, dass sie überhaupt gar keinen Nutzen haben. Und dies räumt Herr Streeck nach langem hin und her ein, nimmt aber die Fußballplatz-Konstruktion, das Fallbeispiel von Lanz dankbar an, um den gerade eingeräumten Nutzen, sofort wieder abzuräumen… Es ist ein Verwirrspiel von Anfang an, daß nur einem einzigen Zweck dient: Nicht zugeben zu müssen, daß man nicht vorbereitet war, auf das, was eintrat. Und das, obwohl Herr Streeck doch schon am 23. Januar Entwarnung gegeben hatte und sagte, man seie vorbereitet. Und zwar ” In jedem Fall!”
Im nächsten Beitrag wird die Frage zu stellen sein, wie Herr Streeck erst nach Heinsberg – und dann in die Medien kam. Bis zu Lanz…